Es ist zwar eine Weile her, aber die Bikes sind noch in guter Erinnerung: Nox baute so ziemlich jedes abgefahrene Downhill- oder Freeridekonzept, das man sich vorstellen konnte. Das Startrack, welches wie das Nicolai M-Pire auf eine riesige Schwinge und Umlenkung unter dem Unterrohr verfügte. Oder das Typhoon Getriebebike mit hoch liegendem Drehpunkt und Sekundärtrieb. Auf den Bikes waren (Masters-) Weltmeister Wilfred van de Haterd und der Deutsche Vizemeister Markus Bast unterwegs.
Konzept
Die genannten Bikes sind eine Weile her, doch an genau diese Zeiten will Nox jetzt anknüpfen. Das neue Konzept vereint dabei Modernes und Bewährtes und soll ein rennhungriges Downhillbike werden. Das baut man, ganz dem Zeitgeist entsprechend, aus Carbon und mit 27,5″-Laufrädern. Doch anders als manch andere Carbon-Downhiller, bei denen es sich um „Black-Metal“, also eng verwandte CFK-Varianten einer Alu-Konstruktion handelt, ist das Nox DH 8.7.C von vornherein in Carbon gedacht worden. Durch den Faserverbundwerkstoff wird zudem eine altbekannte Bauweise wieder attraktiv: Das Bike wird ein Eingelenker mit massiver Schwinge und hohem Drehpunkt. Die Konstruktion ist aus Alu und Stahl nicht gerade für geringes Gewicht und hohe Steifigkeit bekannt gewesen, doch aus Carbon kann die Sache durchaus anders aussehen.
Die geringe Dichte des Werkstoffs erlaubt größere Querschnitte – folgerichtig ist das Nox mit sehr voluminösen und dadurch steifen Formen gezeichnet. Der Rahmen ist noch in einer frühen Erprobungsphase, doch mit aktuellen Komponenten aufgebaut soll man sich Komplettbikes um 14 kg vorstellen können.
Das Bike hat uns durchaus überrascht. Vor dem oben bereits angesprochenen Hintergrund der Firma und dem bereits hier für gut befundenen Carbon 4X-Bike Phönix ist die Entscheidung aber eigentlich gar nicht so verwunderlich. Doch nicht nur das Eingelenker-Design ist bereits früher schon einmal da gewesen: Auch die Kettenumlenkung im Lasttrum erinnert an andere Bikes mit einem extrem hohen Drehpunkt. Sie ist nötig, um die Kettenlängung zu kompensieren und die Antriebseinflüsse zu reduzieren.
Der Vorteil des hohen Drehpunkts soll natürlich ein besseres Ausweichen des Hinterrades bei Schlägen sein, Tatsächlich hebt sich das Hinterrad des Nox zu Beginn fast parallel zum Vorderrad. Weiterer Effekt: Der Radstand des Bikes bleibt weitestgehend konstant, anders als bei vielen anderen Bikes kommt es nicht bei Landungen und in Kurven zu einer deutlichen Verkürzung des Bikes. Ein weiteres feines Detail ist die Verwendung von Kegelrollenlagern. Diese vergrößern die Stützbreite des Hinterbaus und helfen so, das Bike trotz nur eines Gelenks sehr steif zu machen. Die Sattelklemmung ist, wie auch beim Nox Phönix, in den Rahmen integriert, gleiches gilt für die Zugführung und die Gabelanschläge.
Geometrie
Bei der Geometrie fällt zunächst eines auf: Das Bike gibt es in nur 2 Größen. Grund hierfür sind natürlich die enormen Formkosten für das Monocoque. Von den beiden Größen, M und L, ist bisher nur die Geometrie des M-Bikes bekannt. Nox denkt einen flachen 63,5° Lenkwinkel und ein 340 mm tiefes Tretlager an. Der Reach fällt mit 407 mm eher kurz aus, der Stack liegt bei 619 mm. Das Heck hat schon im Stand 435 mm Länge, durch die nach hinten gerichtete Raderhebungskurve wird sie im Sag noch ein Stück länger.
Features
- Rahmen: Carbon Monocoque
- Laufradgröße 27,5“
- Federweg 220mm
- Hinterbaubreite 142 mm
- Innenlagergehäuse 83mm
- Tapered Steuerrohr 44/56
- Lagerung: Kegelrollenlager
- im Rahmen integrierte Zugverlegung
- integrierte Sattelklemmung
- Unterrohrschutz
- Größen: M / L
- Preis / Verfügbarkeit: Noch unbekannt
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