„Abgefahren!“ – so der Name unserer kürzlich eingeführten Serie, in der wir euch regelmäßig kurze Produktvorstellungen präsentieren. Ob brandneu oder schon länger auf dem Markt, wichtig ist, dass es sich um ein interessantes Produkt handelt das in unseren großen Tests nur selten Platz finden würde. Während wir den Fokus bisher auf umfangreiche Testberichte legten, soll „Abgefahren!“ einen schnellen Überblick verschaffen und durch ein kurzes Fazit der Redaktion erste Erfahrungen im Alltagseinsatz jener vorgestellter Produkten weitergeben.
In der fünften Ausgabe von „Abgefahren!“ möchten wir euch ein umfangreiches Werkzeug-Kit von Pedros, Bremsbeläge von Miles Racing, Mini-Tools von Axiom sowie eine Standpumpe von Bontrager vorstellen.
# Abgefahren #5: Dieses Mal mit Werkzeug von Pedros und Axion, einer Standpumpe von Bontrager sowie Bremsbelägen von Miles Racing.
Pedros Master Tool Kit 3.0
# Alles drin, alles dran, alles drum – 64 Werkzeuge umfasst das Pedros Master Tool Kit
Jeder Mountainbiker hat es zu Hause – ob in der Kleinstausführung als Mini-Tool oder als mühevoll selbst zusammengestelltes Sortiment: Werkzeug. Mit dem Master Tool Kit bietet Pedros einen robusten Werkzeugkoffer an, der dem fortgeschrittenen Schrauber alles bieten soll, was in der eigenen Werkstatt so von Nöten ist. 64 Werkzeuge beinhaltet das insgesamt 12,6 kg schwere Gesamtpakt. Die wichtigsten Bestandteile sind dabei wohl die drei Sternschlüssel als Torx- und Inbus-Ausführung, das Inbusset, der Kabelschneider sowie der lange Pedalschlüssel.
# Pedros Master Tool Kit – Pedros bietet mit dem Master Tool Kit ein umfangreiches Werkzeugsortiment an, ruft dafür jedoch einen stolzen Preis auf. 1.199 Euro kostet der Koffer samt Inhalt. Mein Opa sagte immer: Gutes Werkzeug hat seinen Preis. Das scheint hier der Fall zu sein.
# Pedros Werkzeug-3 – Ein schöner und vor allem sehr solider Koffer schützt das Werkzeug sicher und eignet sich so auch bestens für den mobilen Einsatz wie beispielsweise bei Rennen.
# In mancher Hinsicht nicht ganz ideal für Mountainbiker – Manche Werkzeuge sind in mehrfacher Ausführung im Koffer enthalten, andere dafür gar nicht. Einen Seitenschneider oder einen Kettenschlossöffner sucht man vergebens.
# Maulschlüssel – Wer Lagerspiel an seiner Nabe oder ähnliches einstellen möchte bekommt mit dem Pedros Koffer auf jeden Fall die richtigen Werkzeuge.
# Zum einlegen oder herausnehmen – Wer die zusätzliche Einlage samt Maul- und Inbusschlüsseln nicht benötigt, kann die ganze Einheit zugunsten des Platzes und Gewichts einfach herausnehmen.
Leider fehlen dem Koffer einige wichtige Werkzeuge, die gerade für den privaten Gebrauch äußerst hilfreich wären. So enthält das Paket beispielsweise keinen Seitenschneider, keine Zange und auch Speichenschlüssel sowie einen Kettenschlossöffner sucht man vergebens. Dafür beinhaltet das Set einige Werkzeuge, die heute nicht mehr unbedingt zum Standard gehören. Das Set richtet sich somit eher an ambitionierte Schrauber, die auch ältere Räder haben und für jeden Radtyp das passende Werkzeug haben wollen.
Rennfahrer, die für Wettkämpfe einen kompakten Koffer mit allen notwendigen Werkzeugen suchen, müssen beim Pedros Master Tool einiges austauschen – bei Werkzeugkoffern anderer Hersteller trifft das aber genauso zu. Für den Renneinsatz wichtig wäre das passende Werkzeug für Federelemente, Entlüftungskits, Schaltaugenlehre, T-Griff Torxschlüssel und ein Gummihammer. Ein Werkzeugkoffer deckt eben meist nur die von Fahrradwerkstätten häufigst genutzten Werkzeuge ab und hängt auch vom verwendeten Rad ab
Kurz und bündig:
- 64 Werkzeuge
- 12,6 kg Gesamtgewicht
- sinnvolle Aufteilung
- Platz für für weitere Werkzeuge
- hochwertiger Hartkunststoff-Koffer
- Preis: 1.199 Euro
- aktueller Straßenpreis: 829,55 Euro
Diese Fotos im Fotoalbum anschauen
Fazit von MTB-News.de:
Der fortgeschrittene Schrauber findet mit Pedros Master Tool Kit ein umfangreiches Sortiment der wichtigsten Werkzeuge für den privaten Gebrauch. Leider fehlen kleine aber ebenfalls wichtige Teile wie beispielsweise ein Seitenschneider oder ein Kettenschlossöffner. In Sachen Qualität liefert Pedros guten Durchschnitt ab, im starken Alltagsgebrauch funktionieren die Werkzeuge gut, einzelne zeigen Schwächen bei der Haltbarkeit, was in Anbetracht des Preises schade ist. Auch wenn der Inhalt umfangreich ist, so scheint die Auswahl nicht speziell auf den Gebrauch von Mountainbikern ausgelegt zu sein. Das Pedros Master Tool Kit liefert viel, bietet aber noch Raum für Erweiterungen.
Weitere Informationen: pedros.com
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Miles Racing Bremsbeläge – semi metallisch
# Miles Bremsbeläge – Für „Abgefahren!“ hatten wir die semi metallische-Ausführung für 15,90 Euro im Test.
Miles Racing ist nicht etwa ein alteingesessenes US-Label, so wie es die Aufmachung der kleinen Firma vermuten lässt, sondern eine deutsche Firma unter der Führung eines alten Bekannten: Hinter Miles Racing steht kein geringerer als Dirt Jump-Urgestein und Leaf Cycles-Inhaber Frank Heinreich aus Augsburg. Unter dem Namen Miles Racing bringt Heinrich seit einiger Zeit auch Bremsbeläge an den Mann. Sein Anspruch an Miles: ein bestechendes Preis-Leistungs-Verhältnis.
# Inhalt und Verpackung – Mit stylishem Retro-Design ist die Verpackung versehen. Die Bremsbeläge selbst basieren auf modernsten Fertigungsverfahren.
In drei verschiedenen Versionen werden die Miles Beläge angeboten: gesintert für lange Lebensdauer und hohe Hitzebeständigkeit, semi metallisch für eine bissige Bremsleistung und semi metallisch mit Alu-Trägerplatten für Gewichtsfetischisten. Für „Abgefahren!“ testeten wir die semi metallische-Version für einen Preis von 15,90 Euro (pro Satz). Da der organische Belag mit Kupfer und Eisen versetzt ist, soll die Lebensdauer sowie die Hitzebeständigkeit besser sein als bei herkömmlichen organischen Belägen. Laut Hersteller sollen sich diese besonders gut für den XC-, Trail- und Enduro-Einsatz eignen. In Sachen Downhill-Einsatz spricht Miles Racing lediglich eine Empfehlung für kurze Strecken aus.
Kurz und bündig:
- in 3 Versionen erhältlich: gesintert, semi metallisch (getestet) und semi metallisch auf Alu-Träger
- für nahezu alle gängigen Scheibenbremsen erhältlich (auch ältere Modelle)
- verlängerte Lebensdauer durch Kevlar-Zusatz (Herstellerangabe)
- Preis: 15,90 Euro
- aktueller Straßenpreis: 11,90 Euro
# Miles Bremsbeläge für Avid X.O Trail Bremsen
Fazit von MTB-News.de:
Seit drei Wochen sind die Miles Racing Bremsbeläge nun in Avid X.0 Trail Bremsen am Enduro-Bike montiert. Die ersten 100 km und rund 10.000 Tiefenmeter haben sie bisher problemlos und ohne übermäßig starke Abnutzungserscheinungen überstanden. Die Beläge bieten beste Bremskraft und können die Originalbeläge in diesem Punkt gefühlt sogar etwas überbieten, zumindest solange man bei trockenen Bedingungen unterwegs ist. Bei Nässe lässt sich die Bremsleistung erheblich nach, hinzu kommt eine störend starke Geräuschentwicklung. Für einen Preis 15,90 Euro bieten die Miles Beläge jedoch ein faires Preis-Leistungs-Niveau.
# TÜV-geprüft nach EN 14766
Weitere Informationen: Miles Racing Webshop
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Axiom Mini Tools
Axiom Truck 11
# Axiom Tuck 11 Mini Tool – Mit nur 82 Gramm ist das Tuck 11 nicht nur super leicht, sondern auch noch richtig günstig: 17,60 Euro beträgt der VK.
Axiom, eine in Port Coquitlam/BC ansässige Firma, verschreibt sich seit 25 Jahren der Entwicklung von Bike-Zubehör. Das oberste Ziel: den Alltag auf dem Rad vereinfachen und das zu fairen Preisen. Das Sortiment von Axiom umfasst neben Taschen, Standpumpen und anderem Zubehör auch Mini-Tools. Das Tuck 11 ist ein 82 Gramm leichter Alleskönner das die elementarsten Werkzeuge für Bike und Biker umfasst. 10 kleine Werkzeuge finden im superkompakten Mini-Tool Platz.
# Erstaunlich hochwertig – Trotz geringem Preis macht das Axiom Tuck 11 einen durchaus wertigen Eindruck.
# Leicht und dünn – Mit dem Tuck 11 gibt es keine faulen Ausreden mehr – für dieses Mini-Tool findet man auch ohne Rucksack einen Platz am Mann.
- super kleines Mini-Tool
- zehn Werkzeuge
- erhältlich in zwei Farben
- Gewicht: 82 Gramm
- Preis: 17,60 Euro
- aktueller Straßenpreis: 13,80 Euro
Axiom Corcker
# Axiom Corker Mini Tool – 118 Gramm zum Preis von 13,80 Euro.
Das Corker ist im Gegensatz zum Tuck 11 nicht ganz ideal für den Einsatz am Mountainbike ausgestattet. Zwar umfasst es die wichtigsten Inbusschlüssel, doch ein T25 ist nicht enthalten. Wie die Optik des Corker schon verrät, handelt es sich eher um ein Lifestyle-Gadget. Mit seiner schicken Holzverschalung sticht das günstige Corker aus der Masse heraus. Der Lifestyle-Charakter wird auch durch den Flaschenöffner und Korkenzieher unterstrichen. Ob für die Radtour mit anschließendem BBQ oder ein Picknick mit der Freundin – mit dem Corker lässt sich sowohl das Bier wie auch die Flasche Wein kinderleicht öffnen.
# 118 Gramm bringt das Corker auf die Waage. – Schön aber nicht ganz so hochwertig wie das kleinere und leichtere Tuck 11.
# Mini-Tool für Alkoholiker? – Das Corker ist ohne Zweifel für den gepflegten Alkoholgenuss im Freien gemacht. Korkenzieher und Flaschenöffner machen den Charakter des kleinen Tools aus.
- Mini-Tool im „Grandfather“-Design
- zehn kleine Werkzeuge
- verkleidet mit echtem Rosewood-Holz
- Gewicht: 118 Gramm
- Preis: 13,80 Euro
- aktueller Straßenpreis: 12,60 Euro
Fazit von MTB-News.de:
Das Tuck 11 macht einen richtig guten Eindruck. Die einzelnen Werkzeuge überraschen durch Passgenauigkeit und solide Materialien. Vor allem in Anbetracht des geringen Preises macht der leichte Alleskönner richtig was her. In Sachen Haptik muss man jedoch leichte Defizite in Kauf nehmen. Die Kanten des Alu-Grundgestells sind leider etwas scharfkantig, wodurch das Mini-Tool etwas unangenehm in der Hand liegt. Auch die Länge der einzelnen Werkzeuge limitiert den Einsatzbereich etwas – tiefer liegenden Schrauben sind oft nicht zu erreichen.
Das Corker bietet die grundlegenden Werkzeuge die es für kleine Montage- und Reparaturarbeiten am Bike benötigt. Die Werkzeuge selbst fallen etwas länger aus als am Tuck 11, was die Anwendungsbereich etwas vergrößert. Leider fehlt dem Corker ein T25 Schlüssel, der heutzutage an jedem Mini-Tool enthalten sein sollte. Dafür kann das Corker mit Flaschenöffner und Korkenzieher in Sachen Lifestyle-Tauglichkeit punkten.
Beide Werkzeuge sind ihr Geld wert und dürften dank ihrer kompakten Bauweise in jeder Tasche Platz finden, ob in der Hose, im Rucksack oder im Trikot.
Weitere Informationen: axiomgear.com
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Bontrager Turbo Charger HP Standpumpe
# Bontrager Turbo Charger HP Standpumpe – Für 49,99 Euro hat Bontrager eine solide Standpumpe für Presta- (französisch) und Schrader-Ventile (Auto) im Programm.
Treks Eigenmarke „Bontrager“ ist nicht nur auf Komponenten spezialisiert: auch Bekleidung und Zubehör bieten die US-Amerikaner aus Waterloo/Wisconsin an. In puncto Werkzeuge umfasst Bontragers Sortiment fünf Standpumpen, wovon die Turbo Charger HP das zweitbeste Modell darstellen soll. Da sich Bontrager, wie der Firmen-Website zu entnehmen ist, dem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen verschreibt, soll die Turbo Charger HP nach dieser Denkweise konstruiert sein. Im Fall eines Defekts muss die Pumpe nicht, wie viele andere Produkte dieser Preisklasse, auf den Müll wandern, sondern kann einfach repariert werden – nahezu alle Bauteile lassen sich tauschen und sind bei Bontrager zu relativ fairen Preisen erhältlich.
# Reparabel für längere Lebensdauer – Alle innenliegenden Bauteile sind austauschbar, sodass die Pumpe im Defektfall nicht auf dem Müll wandern muss.
# Auto-Select-Pumpenkopf – Der sogenannte „Auto-Select-Pumpenkopf“ passt sich automatisch an das Ventil an – egal ob Presta- und Schrader-Ventil.
Mit der 49,90 Euro teuren Standpumpe lässt sich ein Maximaldruck von 160 Psi (11 Bar) erreichen. Das Manometer weißt einen Durchmesser von 5 cm auf, worauf sich der Luftdruck leicht ablesen lassen soll. Um sowohl Presta- wie auch Schrader-Ventile nutzen zu können, ohne den Pumpenkopf jedes Mal umbauen zu müssen, wurde der Kopf mit dem sogenannten „Auto-Select“-System versehen, welches sich eigenständig an das jeweilige Ventil anpasst. Dank einer soliden Konstruktion aus Stahlschaft und Hartplastik-Bauteilen soll die Pumpe auch im mobilen Gebrauch (z.B. bei Rennen, Urlaub usw.) lange halten.
Kurz und bündig:
- Standpumpe ausgelegt auf lange Lebensdauer
- „Auto-Select-Pumpenkopf“ für beide Ventilarten (Schrader und Presta)
- Maximaldruck: 160 Psi
- Schlauchlänge: 114 cm
- Preis: 49,99 Euro
- aktueller Straßenpreis: 42,90 Euro
Fazit von MTB-News.de:
Die Bontrager Turbo Charger HP macht einen hochwertigen Eindruck und erfreut dank einer zeitlosen Optik. Die Handhabung ist angenehm – so lässt sich der Ventilkopf einfach aufsetzen und dicht verschließen, der Griff ist angenehm zu greifen und der Pumpenfuß gewährleistet einen festen Stand. Leider gibt es Abzüge im wohl wichtigsten Kriterium: dem Pumpen. Es dauert überraschend lang, bis man mit der Turbo Charger HP den gewünschten Luftdruck erzielt. Hier kann man von einer knapp 50€ teuren Pumpe etwas mehr Leistung erwarten. Auch die Skalierung des Manometers könnte etwas feiner gerastert sein, dennoch zeigt der Zeiger des Manometers den aktuellen Luftdruck ziemlich treffgenau an. Turbo Charger HP ist eine schicke Standpumpe für den privaten Gebrauch.
Weitere Informationen: bontrager.com
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Wie findet ihr die neue Serie? Vorschläge für „Abgefahren!“ erwünscht!
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