Bei Temperaturen um die 40 Grad wurde uns in Sedona/Arizona das neue Trek Fuel EX in der edlen 9.8er Ausführung zur Verfügung gestellt. Das Suspension-Design hat sich geändert und man ist nun auch auf 29″ Laufrädern unterwegs. Auf die von Fotos und Videos bekannten Trails konnten wir direkt ab unserer Unterkunft einsteigen – diese wurden im Rahmen eines SRAM-Pressecamps auch von Hannes bereits vor einigen Wochen befahren.


# Trek FuelEX 29 – in einer sehr edlen schwarzen 9.9 Project One Variante

Die Bilder des überarbeiteten Fuel schwirrten bereits seit einiger Zeit durchs Netz, ebenso kann man die Bikes bereits live und in Farbe beim örtlichen Trekhändler begutachten. Nicht wie sonst üblich wurde die Bikewelt monatelang mit Spy- und Teasershots in Atem gehalten, man gab die Bikes direkt an die Händler raus und setzte das Presscamp dahinter an. Der Vorteil? Wenn die Bikes und die ersten Testberichte durch die Medien geistern, kann man diese bereits käuflich erwerben. Doch zurück zu den Details des Bikes!

Allgemeines

Das Fuel EX ersetzt das erst vor zwei Jahren eingeführte Modell Rumblefish und ist in kompletter Aluminium-Ausführung sowie einer Version mit Carbonhauptrahmen/Alu-Hinterbau zu haben. Am Heck findet sich das bekannte Suspensionlayout aus Fullfloater und ABP (schwimmend gelagerter Dämpfer sowie Drehpunkt direkt um den Achspunkt der Hinterradachse). Vom ursprünglichen Design mit dem am Oberrohr des Hauptrahmens abgestützten Dämpfers verabschiedete man sich zugunsten einer besser beeinflussbaren Kennlinie. Diese soll nun noch besser mit dem zusammen mit Fox entwickelten DRCV-System arbeiten.


# DRCV Float CTD mit zwei Luftkammern

Dem Hinterbau werden hiermit 120mm Federweg entlockt, zudem soll dieser besser und schneller arbeiten als das alte Modell. An der Front verzichtet man bei der Fox 32 CTD auf DRCV, was bei harter Fahrweise in deutlich weniger Durchschlägen resultiert. Hier hatte man früher das Problem, dass einem trotz richtig eingestelltem Sag die Gabel nicht genug an Druckstufe entgegenbrachte.

Geometrie / Federungskonzept


# Vergleich zwischen dem alten und dem neuen Rahmen


# Hauptneuerungen des Fuel EX 29


# Geomertrietabelle


# Trek FuelEX 29 – 9.8

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Diese Fotos im Fotoalbum anschauen

Kurzfahrbericht

Wir konnten das Fuel EX auf einem 20 km langen Trail in Sedona (Dead mans Pass) bewegen. Der Boden ist, wie für Arizona typisch, sehr trocken und Passagen über Slickrocks wechseln sich mit harten Böden und Sandlöchern ab. Das Terrain ist für 29″-Laufräder ideal, um mehr Grip in den teilweise sehr sandigen rutschigen Anstiegen zu generieren. Zusätzlich gibt es viele Kanten, die von den größeren Laufrädern einfach besser hochgerollt werden können.


# Sandige Böden boten ideale Untergründe für die großen Laufräder

Fahrgefühl

Beim Fuel EX vergisst man nicht, dass man auf einem 29-Zoller unterwegs ist – die Fahrposition sollte, wie oft bei 29″-Bikes, etwas in Richtung vorne über den Lenker angepasst werden. Dennoch ist es ein sehr gut ausbalanciertes Bike: Der Rahmen sowie die Bontrager-Laufräder sind sehr steif. Fährt man im Grenzbereich in die Kurve, kündigt sich recht verlässlich das Hinterrad an.


# Episches Licht in der Wüste

Die ewige Diskussion darüber, dass ein Rahmen immer steifer sein muss, ist fast schon ein leidiges Thema – ein Rad, welches in der Summe aus Laufrädern, Gabeln, Rahmen und Lenkzentrale zu steif ist, kann auf einer langen Ausfahrt anstrengend sein, weil es sehr viel mehr Vibration und Schläge an den Piloten durchreicht. Ist es zu weich, verliert man Kraft an den flexenden Rahmen und somit Vortrieb – im Extremfall fährt sich so das Rad unpräzise im Grenzbereich.

Trek ist es gelungen, einen sehr guten Mittelweg zu gehen. Ihr OCLV Mountain genanntes Carbonlegeverfahren sorgte für eine gute Lenkpräzision und Vortrieb, ohne viel Flex beim Antritt im Stehen, dennoch fühlte man sich nicht verprügelt, wenn es mal zur Sache geht.


# Das E2 Steuerrohr bietet eine cleane Optik auch für taperd Gabeln.

Fahrwerk

Die vom Trek Suspension Manager Jose betonte enge Zusammenarbeit mit Fox scheint sich ausgezahlt zu haben. Die „32“ neigte in der Vergangenheit oft zum starken Durchsacken, das Grundsetup war ohne viel Druckstufendämpfung angelegt. Mit einem richtig eingestelltem Sag hat man jetzt ein durchaus straffes Fahrwerk, welches das Fuel zu einem guten Sprinter macht.

Im Zusammenspiel mit dem Hinterbau ergibt sich ein Fahrwerk, das selbst beim heftigen Antreten so wenig wippt, dass man nur selten in den „Trail“- oder sogar den „Climb“-Modus wechselt, welche beide eine stufenweise erhöhte Low-Speed-Druckstufe bieten und so noch das letzte Quäntchen Energie in Vortrieb wandeln sollen.


# Vortrieb lässt sich mit dem Fuel EX gut generieren. 

Die Fox 32 CTD ist auch in der 29 Zoll Version immer noch ein Leichtgewicht mit knapp unter 1,6kg. Das machte sich natürlich auch (insbesondere bei meinem Gewicht von knapp 100kg mit Rucksack) in einer etwas geringeren Bremssteifigkeit bemerkbar. Für ein Anbauteil in der Gewichtsklasse, diesem Federwegsbereich und dem entsprechenden Einsatzzweck lag es dennoch in einem vertretbarem Rahmen.


# eine cleane aufgeräumte Front

Was die Verstellbarkeit des Fahrwerks angeht, war es mir persönlich oft lieber, selbst in den Anstiegen im sogenannten „Descent“ Modus zu bleiben. Bei der Bezeichnung mag es verwirrend wirken, allerdings befindet man sich in dieser Einstellung mit der geringsten Druckstufe. So schluckte sie Schläge an der Front weg, damit diese mich nicht sonderlich abbremsten und das Hinterrad dem Untergrund besser folgen konnte. In der Summe führte das auf den sandigen Felsen zu einem deutlich spürbaren Gripzuwachs. Den Fall, dass das Hinterrad an einer Kante im Uphill durchdreht, hatte ich nur ein einziges Mal. Die größere Auflagefläche der 29″-Reifen in Verbindung mit dem funktionell überzeugenden Hinterbau scheint für technisches Klettern die ideale Kombination zu sein.

In der Summe macht diese Kombination das Bike schneller, kontrollierter und man hat mehr Reserven, wenn es mal etwas heftiger werden sollte.

Lenkzentrale

Beim Bikesetup wurden alle Testfahrer zunächste vor einen 80er Vorbau in Kombination mit einem 720mm breiten Lenker gestellt. Im Anschluss wurden dann reihenweise kürzere Vorbauten montiert. Mit dem kürzesten für mich noch verfügbaren 70mm-Modell kam ich auf dem Trail klar. Die Griffe boten einen harten Kern, so dass man diese ohne weiteres pro Seite zirka 1,5cm über das Lenkerende hinausschieben konnte. Das mag persönliche Vorliebe sein aber man könnte darüber nachdenken ab einer gewissen Rahmengröße auch auf die Schulterbreiten der großen Fahrer einzugehen.

Bremsen

Die Bremsanlage sowie der komplette XT Antrieb wird aus dem Hause Shimano geliefert. Wie wir im IBC-Team schon bei vielen Testbikes dieses Jahr feststellen konnten, trumpft die XT Trail bereits mit kleinen Scheiben mit sehr hoher Bremskraft auf. So konnten meine 100kg mit Rucksack bereits gut mit der 180/160er Scheibenkombination unter Kontrolle gebracht werden.


# Genug Power trotz 160mm Scheibe


# Aufwändige Decals und cleane Optik

Remotestütze

In diesem Bikesektor wird teilweise noch komplett auf eine Remotestütze verzichtet. Bei Trek gibt es dieses Feature für das Fuel leider nur bis zur 9er Reihe – jeder der ein günstiger ausgestattetes Modell kauft, sollte direkt über eine Aufrüstung nachdenken. Vieles kann man mit einem Bike dieses Einsatzbereichs noch hinunterfahren, indem man hinter den Sattel geht – weitaus sicherer und mit mehr Spaß geht das allerdings, wenn man den Sattel vorher etwas absenken kann. Die RockShox Reverb sorgte hier für die stufenlose Verstellbarkeit von bis zu 125mm und verschwindet ohne Kabelsalat als Stealth-Version im Rahmen.

Fazit

Das komplette Bike fühlt sich durchdacht an: Alle Komponenten ergeben ein Paket, das sich ohne große Überraschungen von der erste Minute an sicher, schnell und bequem bewegen lässt. In den Anstiegen verliert man nicht die Motivation mit zuviel Federweg, in den Abfahrten bietet das Fuel die nötige Sicherheit, auch wenn man gerne mal etwas schneller unterwegs ist. Mit 12,6kg ist es nicht ganz auf der leichten Seite, dafür finden sich aber auch keine Teile am Bike, die einem bei intensivem Gebrauch durch ihre verkürzte Lebenszeit aufgrund ihres Gewichts Sorgen machen müssten.


# Suchbild – Biker in epischer Landschaft

Das Fuel ist ein waschechtes Trailbike: Es bietet mit seiner 120mm-Plattform gewisse Reserven und eine gute Laufruhe mit den großen 29″-Laufrädern. Wird es etwas heftiger, kommt man mit dem Rad immer noch sicher den Trail hinab. Es fügt sich sehr gut zwischen dem eher „racig“ orientierten Superfly, welches noch mal knapp 2,5kg leichter ist, und dem Remedy 29 (Kurzfahrbericht folgt) mit seinen 140mm ein.

Meiner Meinung nach trifft die Definition von „Trailbike“ unter der das Fuel EX läuft, sehr genau das Fahrgefühl, das sich einstellt. Ein Rad, mit dem man direkt vor der Haustür zu einer mehrstündigen Tour aufbrechen kann und das einfach und gut funktioniert.

Schatten ist Mangelware und wird gesucht. Trek FuelEX 29 Aktionshot-7 Trek FuelEX 29 Aktionshot-5 Trek FuelEX 29 Aktionshot-1
Diese Fotos im Fotoalbum anschauen

Modellübersicht und weitere Informationen

Fuel EX 7

DRCV, ISCG, Stealth Routing, Internal Cable Routing, Shimano Deore/SLX Plus
drivetrain, Shimano brakes, FOX Evolution CTD fork

Rahmengewicht: 2484 Gramm
Gesamtgewicht: EX 7 – 13,69kg


# Fuel EX 7 29

Fuel EX 8

FOX Suspension, Shimano SLX/XT Plus drivetrain, 142×12

Rahmengewicht: 2484 Gramm
Gesamtgewicht: EX 8 – 13,06kg

# Fuel EX 8 29

Fuel EX 9

Shimano XT drivetrain, RockShox Reverb Stealth

Rahmengewicht: 2484 Gramm
Gesamtgewicht: EX 9 – 12,79kg

# Fuel EX 9 29

Fuel EX 9.7

OCLV MTB, Symmetrical Stays, Carbon Armor, alloy stays, XT crank / XT Shadow Plus rear derailleur

Rahmengewicht: 1920 Gramm
Gesamtgewicht: EX 9.7 – 12,56kg

# Fuel EX 9.7 29

Fuel EX 9.8

OCLV seatstays, Full Shimano XT drivetrain & brakes, FOX Evolution suspension, RockShox Reverb Stealth

Rahmengewicht: 1920 Gramm
Gesamtgewicht: EX 9.8- 12,2kg


# Fuel EX 9 8 29

Neugierige Wüstenbewohner am Wegesrand Wüstenfaune Unser Guide Michael Trailchat über Sedona
Diese Fotos im Fotoalbum anschauen

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Weitere Infos: http://www.trekbikes.com

Aktionshots und Outdoorproduktfotos: Sterling Lorence

  1. benutzerbild

    Timmy

    dabei seit 11/2001

    hab es heute live in luxembourg gesehen...warum gibts schin 2014 Modelle Anfang Juni? Gibts dann zur Eurobike 2015?

  2. benutzerbild

    nuts

    dabei seit 11/2004

    hab es heute live in luxembourg gesehen...warum gibts schin 2014 Modelle Anfang Juni? Gibts dann zur Eurobike 2015?

    Und selbst wenn: warum spielt das eine Rolle? Das ist zumindest meine persönliche Antwort auf dieses "Dilemma" - einfach mal drauf pfeifen.

    Grüße vom 2014er Testride smilie
  3. benutzerbild

    clemson

    dabei seit 08/2001

    auf die modeljahre kann man doch pfeifen.....wenn juckt das noch und wer braucht einen festen jahreszyklus?
    neues rad ist neues rad

  4. benutzerbild

    discordius

    dabei seit 05/2009

    Sehe ich das richtig, dass mit dem Fuel Ex das Gary Fisher Rumblefish zwar abgelöst wird, es sich aber nicht um eine Weiterentwicklung sondern eher konzerninterne Konkurrenz handelt? Wie schneidet das Rumblefish denn im direkten Vergleich zum Fuel Ex ab? Beim Rumblefish kann man ja jetzt ein Schnäppchen machen.

  5. benutzerbild

    muddymartin

    dabei seit 09/2009

    Wie siehts denn mit der Wendigkeit des Bikes aus (enge Kehren)?

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