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Im Zuge von MAGURAs „Mission Performance“ erfolgte über MTB-News der Aufruf sowie die Auswahl zweier Testfahrer welche MAGURAs neue Bremsengeneration vor Serienstart testen dürfen.

Madbikers Video und Hugos textliche Ausführung machten das Rennen.

Der schneereiche Dezember verzögerte die Ausfahrt in den Januar. Am letzten Wochenende war es nun soweit und es ließen sich sogar einige Sonnenstrahlen blicken im Land der Schwaben.

Ich durfte die beiden mit der Kamera begleiten.

Hier nun das ungekürzte Eindruck von Hugo und Madbiker und ein kleines Impressions Video sowie Fotos.

Hugo

Testwochenende MT8 in Bad Urach

Der Samstag hat gut angefangen….in regelmäßigen Abständen lautete die Ansage am darmstädter Hauptbahnof:
„An Gleis 8, bitte beachten Sie, dass der IC nach Stuttgart mit ca. X Minuten Verspätung eintreffen wird“
Wobei X ständig wuchs….mit rund 1. Std Verspätung konnte es dann jedoch endlich losgehen.

In Bad Urach angekommen, waren Götz (Magura) und MadBiker (der andere Gewinner) bereits fleißig am fachsimpeln. Nach einer kurzen Vorstellung der Firmenhistorie und dem Ausrüsten der Bikes ging es dann recht schnell zum Biken…deswegen waren wir ja gekommen.

Natürlich testet man die Bremse erst einmal im Trockenen und da machte die Bremse, trotz ihrer filigranen Aufmachung einen recht soliden Eindruck.
Es ging dann recht zügig rauf auf die Alb und dort auf tollen Trails entlang mit einigen Pausen in den Sonnenuntergang. Tourenguide war Stefan Pahl, Produktmanager von Magura, den ich kontinuierlich mit Fragen zum technischen Aufbau, Material, Herstellungsverfahren usw. gelöchert habe, als wir bei Gewindesteigungen und Wärmeleitkoeffizienten und -Kapazitäten angekommen waren, haben die Andern auch freiwillig aufgehört zuzuhören. Auf die Weise konnte man einen recht guten Einblick darüber erhalten, welcher Aufwand betrieben wurde und wird um die Bremse marktreif zu bekommen.

Nach den letzten Downhills, die mit den letzten Sonnenstrahlen des Tages endeten schloss sich ein Entspannungsprogramm in Bad Urach an…schliesslich galt es am nächsten Tag auf – für mich ungewohntem – Downhill-Terrain die Bremsen „wirklich“ zu testen und auf Herz und Nieren zu prüfen.

Am nächsten Morgen stand der Shuttlebus dann auch schon bereit und wir fuhren, für mich ungewohnt, mit dem Rennbus an den Start der Strecke. Als die anderen Fahrer ihre Integralhelme, Rücken-, Arm- und Beinprotektoren überstreiften um mit ihren +- 20 cm Federwegen gen Tal zu brettern wurde mir zunächst ein wenig komisch…klassisch in CC-Manier mit 260 gr. Helm Regenjacke als einzigem Puffer zwischen meinen Armen und der Umwelt.

Die Strecke zunächst sehr matschig, im weiteren Verlauf dann felsig (Kalkfelsen, nass), und gegen Ende dann schottrig….optimale Voraussetzungen also um auf einem ungewohnten Rad bei nassen Bodenverhältnissen das eigene Können auszuloten.

Während Jens mit MadBiker auf nimmer Wiedersehen recht schnell im Wald verschwanden, ging ich es mit Matze etwas ruhiger an. Für den Fall der Fälle blieb er hinter mir um meine Überreste notfalls einzusammeln.
Nach rund 10 Minuten war die erste Abfahrt „geschafft“…zwar wählte ich den ein oder andern Chickenway und musste auch hin und wieder unfreiwillig absteigen, blieb aber sturzfrei…und die Bremsen? Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich während der Fahrt an vieles gedacht habe…wie schön es sein könnte, wenn der Kalkstein nicht nass wäre, oder die ganzen Wurzeln, wie toll doch breitere Reifen sein könnten, oder ob 10 cm Federweg mehr nicht doch besser wären, aber zu keinen Zeitpunkt hatte ich den Eindruck mehr Bremsleistung zu benötigen.
Bei der zweiten Abfahrt (gleiche Strecke), wurde ich bereits etwas mutiger, habe mir Tips zur richtigen Linie von den anderen geben lassen und hab die Sattelsütze ein wenig versenkt…. gefühlt war ich jetzt rund doppelt so schnell und die Bremsen? Wieder nix…tun was sie sollen…bremsen.
Normalerweise fahr ich Martas mit Performance Belägen und muss sagen, dass ich im Handling wirklich kaum einen Unterschied festgestellt habe.

Da wir zeitlich gut lagen, konnten wir uns noch eine dritte Runde gönnen, diesesmal mit Bildern an den „Schlüsselstellen“…Sattel dieses Mal sehr weit runter…für einen CC-ler ist das ein totales Unding, aber ich hörte lieber auf die Ratschläge der anderen.
An den knackigen Passagen wurde kurz pausiert, Fotoequipment ausgepackt, und die Stelle 2-3 mal gefahrn in der Hoffnung einen super Schuss zu landen…dabei wurde mir auch klar warum Downhiller mit Fullfacehelmen fahrn…da sieht man die doofen Grimassen die man während einer Rutschpartie macht einfach nicht…gegen Ende hab ich mich sogar im „droppen“ versucht…oder nennen wir es „Fallen mit Stil“
Und dann wars auch schon vorbei…Räder verladen und ab zu Magura.

Wir wurden mehrfach während der Tour gefragt wie denn jetzt die neue Bremse sei und obs noch was zu verbessern gäbe…Mir fiel um ehrlich zu sein nichts ein, bis zu diesem Zeitpunkt war die Bremse einfach total unauffällig…hätte auch die Marta sein können…der Druckpunkt hat eine etwas andere Charakteristik, aber daran hat man sich binnen einer Minute gewöhnt. Auffällig wurde sie erst, als wir wieder zurück bei Magura waren. Die Bremsen wurden von den Testbikes demontiert und ich packte die Gelegenheit beim Schopfe und nahm die Bremse in die Hand. Während der Sattel sich so anfühlt, wie sich Bremssättel eben anfühlen müssen, war beim Bremsgriff alles anders….es stellte sich ein ca. 5 minütiges Dauergrinsen in meinem Gesicht ein, dass ich nicht unterdrücken konnte…ein „Hauch von nichts“…hätte man mir den Bremsgriff einzeln in die Hand gegeben bevor ich damit gefahren bin, hätte ich mich damit vermutlich nie einen Berg runtergetraut. Leichtbauer dieser Welt, fangt schonmal an zu sparen, denn um die Bremse kommt ihr nicht rum.

Wenn ich nach einem kurzen Fazit gebeten werden würde: ich kanns kaum erwarten die Bremse endlich am eigenen Rad zu haben, und freu mich schon riesig, die Bremse auf Zypern, hoffentlich unter Rennbedingungen, auf für mich gewohntem Terrain testen zu können.

Madbiker
So hallo erstmal, ich bin einer der beiden (Beta)testgewinner und ja.. ihr könnt mich auch gern den glücklichen Auserwählten nennen 
Ihr wollt jetzt bestimmt genauestens wissen was die Bremse wo wie kann und was mir aufgefallen ist, am besten mit Punktebewertung und und und. Mach ich aber nicht.  Ich will versuchen euch zu übermitteln, wo die praktischen Vorteile/Nachteile und Erfahrungen sind. weil manche Sachen lassen sich nicht mit Punkten messen.

Zuallererst möchte ich mich aber noch einmal kurz bei Magura und dem Team bedanken, dass uns beiden ein wirklich tolles Wochenende beschert hat. Bevor ihr jetzt denkt “ ja is klar, ne..die Meinung is jetz erkauft hier“, wenn es Kritikpunkte gibt und sachen die mir missfallen, sage ich das. nur aus Kritik kann sich etwas weiterentwickeln und verbessern. Wär ja schade drum wenn man alles nur abnickt und nirgends seinen Senf dazugibt. also, genug Geschwafel. Ahja ne eins noch: die Bremsen die wir hatten, waren 2 paar der wenigen prototypen (SEHR wenigen, da Prototypen richtig richtig viel kosten, werkzeuge anfertigen dafür usw.). es ist also noch nicht ganz serienfertiges material gewesen. so.
die mt8..mit einem wort: ********geil. (* bitte durch adäquate, gern auch nicht jugendfreie Steigerungsformen zu geil ersetzen). Ganz ehrlich, nur vom anschauen der erste optische Eindruck ist einfach sowas von edel!!! Carbonhebel mit sichtbarer Struktur, und die Lenkerarmatur aus Carbon (bei dem die Struktur bei gewissen Sonneneinfall auch sichtbar wird) zusammen mit dem rot..ein Traum. sowas gehört nach Paris…kommt aber aus Schwaben. Und das ist auch verdammt gut so. Die Jungs in Schwaben bauen alle gerne Häuser und sind sparsam und clever. Wissen wir ja alle (zumindest hier bei mir in Bayern, wo wir alle Lederhosen tragen und CSU wählen). Der vorteil an der Sache mit den Schwaben ist: sie sparen erst recht an unnötigen Gedöns und ganz nebenbei auch noch am Gewicht.
Wenn ihr mal die Möglichkeit habt, so eine Bremse später in die Hand zu nehmen.. ihr bekommt so ein fettes Riesengrinsen ins Gesicht!!! Gefühlt ist das Ding nicht schwerer als ein, zwei Blatt Papier!! Absoluter Wahnsinn.
Und jetzt zu den cleveren Sachen: wieviele Werkzeuge brauchtet ihr bis jetzt, um eure Bremse zu montieren?! 3 Inbus/Torx?! bei der mt8 reicht ein stinknormaler t25 Torx. Fertig. Keine rundgenudelten Schrauben mehr, kein vergessener Inbusschlüssel. Naheliegende idee oder?
Weiter: praktisch fand ich bis jetzt eine Griffweitenverstellung per Hand, mit einem kleinen Rädchen (wie zB an meiner stroker trail). Hab dann auch gleich mal danach gefragt, simple Antwort:wozu?! Die Hebelweite stellst du dir einmal ein wie sie dir passt und gut ist, wozu also unnötiges Gewicht/noch ein Teil mehr?! Leuchtet mir ein. so, nächstens:
Carbon, ich hatte noch keinen Hebel aus Carbon in der hand (zB von der Marta oder so). Meine Erwartung war, dass das Ding garantiert n bissle weich ist und sich verzieht, und spätestens beim ersten Bodenkontakt fette Kratzer drinhat. Tja.. falsch gedacht. Steif wie die Sau, superangenehme Form, wenn man mit einem Finger bremst passt sie genauso gut als wie mit zwei Fingern, und nachdem ich sonntag gleich mal das Vorderrad an nen Baum gelassen hab und den Bremshebel natürlich auch gleich mit dazu, war auch noch kein Kratzer drin.
Gut, ein Baum ist nicht aus Stein, aber Dreck, Aufprall usw. kann auch einiges bewirken. Auf jeden Fall scheint mir die konstruktion richtig robust zu sein.

Wenn ihr mich jetzt fragt, was negativ war: ohne Flachs, mir fällt echt nichts ein. Ich könnt keinen Punkt nennen, an dem mir die Bremse nicht getaugt hat. Super definiertes Bremsen mit wunderbarem knackigen Druckpunkt, wofür ich den Hebel/meinen Finger nicht allzuweit bewegen muss. Sehr gut gelungen! Packt richtig ordentlich zu aber immer kontrolliert und angenehm und nicht mit roher Gewalt. Ich weiß natürlich, das ist Geschmackssache und jeder tickt da ein bissle anders. Für mich war bis jetzt immer wichtig wenn ich zieh dann soll sie stehen, aber ganz ehrlich, nach den ersten paar Metern nach denen ich bremsen musste, bin ich davon abgekommen. Man hat einfach ein echt sicheres und gutes Gefühl mit der Bremse.
Die Storm-Rotoren tun ihr übriges, unauffällig, optisch ansprechend, passt.
Unauffällig ist auch ein Stichwort:es ist wirklich schwer, eine bremse zu beurteilen, wenn sie unauffällig ist. Unauffällig heißt man kann sich drauf verlassen und macht sich keine Gedanken drüber. Also so wie bei der Bremse jetzt. 
Die Zange übrigens ist optisch weniger auffällig, ist auch kein Carbon dran (wär ja auch nicht nötig, lieber Alu=mehr Wärmeableitung). Kein Schnickschnack, man erlaubt sich aber, die Linien des Hebels etwas aufzugreifen. Das rot taucht auch wieder auf, alles passt. Nichts unnötiges, nicht zu wenig, dass etwas überhitzen könnte (gab ja letztens so einen Test in einer namhaften Bikezeitung, bei dem doch überraschendes bei der Hitzeentwicklung so mancher Bremse rauskam).

Soweit erstmal zur Bremse. was mir wichtig ist zu erwähnen: die Jungs stecken viel viel Tüftelei und Detailarbeit da rein! Da wird alles hinterfragt, muss das sein, kann man nicht anders, was ist am praktischsten…aus technischer wie auch aus fahrerischer Sicht. Alles wird in Deutschland bei Magura gemacht, nix mit Taiwanteilen oder sonstwas. Ich bin ja eher jemand der denkt okay, schaun wir mal was es günstiger gibt, aber das war wirklich so ein AHA-Erlebnis. Übrigens gibts auch 5 Jahre Garantie auf Dichtheit, nur so am Rande. Meine hs11 Felgenbremse die schon bombenalt ist, hatte auch noch nie eine Entlüftung oder Dichtheitsprobleme erlebt und bremst heute noch wie am ersten Tag. Kann ich so wirklich nicht von jeder Bremse behaupten! So, mir gehen grade die Ideen aus, ich geh jetzt noch ein bisschen meine Fotos von den Bremshebeln ansabbern, unsere Prototypen haben wir ja dortgelassen.. a

So, jetzt bin ich aber endgültig fertig, danke euch für euer Interesse. Ich hoffe ich konnte euch weiterhelfen, falls ihr Fragen habt postet das einfach. Mit dem Thema Ergonomie habe ich mich zurückgehalten, mir hat sie perfekt getaugt ich hab recht normale Hände , aber jeder hat da einfach nen anderen Geschmack. daher möchte ich euch da nicht reinreden, manche Sachen lassen sich nicht pauschal ermessen. Aber ich geh davon aus das sich so ziemlich jeder mit 5 Fingern und einer Handfläche damit wohlfühlen wird 
also viele Grüße und schöne Trails,
Madbiker

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  1. benutzerbild

    Hugo

    dabei seit 06/2002

    Die Spannung steigt, in weniger als 48 h nehmen wir hoffentlich schon die ersten Wege unter die Stollen.

    Ich nehme in den nächsten 3 Tage noch Wünsche bezügl. Bremsentests an.

    Also wenn jemand eine Idee hat, wie man unbedingt die Bremse testen müsste (so fern es realistisch machbar ist auf Zypern und im Rahmen unserer Zeit) werde ich es versuchen umzusetzen.

    ich denke Madbiker und ich werden auch versuchen täglich zu berichten und unsre Eindrücke zu schildern.

  2. benutzerbild

    goetzatmagura

    dabei seit 12/2010

    Auch von MAGURAs Seite her ist alles "eingetütet"!
    Flüge sind gebucht, Aldiana Club steht bereit, Sabine Spitz und ihr Team erwarten unsere beiden Hugo und MADBiker und zum Abschluss steht dann noch eine kleiner Marathon an. Fotograf und Rennservice sind ebenso vor Ort, werden wieder alles dokumentieren und später der Community zeigen. Bremsen sind dabei und ihr dürft testen so viel ihr wollt!
    Wir wünschen euch viel Spass und sind gespannt auf eure Eindrücke.

  3. benutzerbild

    BlueDragon-1978

    dabei seit 04/2009

    Danke für die Info.
    Ich für meinen Teil bin schon sehr gespannt auf die Erfahrungsberichte, sowie Foto und Videomaterial smilie

    Ich Wünsche Euch sehr viel Spaß auf Zypern smilie und nehmt an Erfahrungen die Ihr sammeln könnt alles mit.

    Gruß Ronny smilie

  4. benutzerbild

    petzl

    dabei seit 11/2004

    Wie ist es denn nun gelaufen?

  5. benutzerbild

    Grinsekater

    dabei seit 08/2002

    Wie ist es denn nun gelaufen?

    Das Video ist noch nicht ganz fertig. Vermutlich wirds Montag. Feedback der beiden kommt dann wieder ungekürzt zusammen mit Bilder und dem Video. smilie



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