Mein Lieblings-Tyvek-Teil, der Poncho. 260x160cm/300gr. pure Funktion.
Wenn man nicht nur mit dem Rad unterwegs ist, hat ein Poncho ein paar unschlagbare Vorteile.
- der Rucksack bleibt trocken. Wer schon mal im Dauerregen unterwegs war, weiß daß mit Regenjacke/Rucksackhülle irgendwann über den Rücken Wasser in den Rucksack kommt. Das passiert mit einem Poncho nicht
- viel luftiger als eine Regenjacke/Hose. Unter einem Poncho schwitzt man einfach viel weniger, unter Regenklamotten ist man irgendwann von innen genau so naß wie von außen.
- Multifunktional. Ein Poncho kann mehrere Ausrüstungsgegenstände ersetzen und ist damit im Verhältnis sehr leicht. Zusammen mit Gamaschen ersetzt er je nach Tour Regen-Jacke/-Hose/Rucksachhülle, Tarp, Biwaksack, Bodenplane.
- Sehr schnell an- und wieder auszuziehen. Geht viel schneller als Regenjacke/Hose, was vor allem bei wechselhaften Bedingungen von Vorteil ist. Wenn man wie ich noch vorne einen Reißverschluß einnäht, gehts noch schneller (siehe unten)
Mit der Hängematte gehts schon deutlich luftiger als mit dem großen Tarp zu. Die Hängematte ist zwar vollständig abgedeckt, so daß leichter Regen nichts ausmacht, bei zusätzlichem Wind wir's aber ungemütlich.
Kochen ist eingeschränkt (Gas/Benzin) möglich, da ich jedoch meist den Hobo dabei habe, muß man schon sehr aufpassen, nicht zu nah an die Hängematte zu kommen.
Wo wir bei den Nachteilen wären:
- Zum Fahrradfahren nicht geeignet. Man muß anhalten und Abwettern.
- Bei Touren in schwierigem Gelände mit leichten Klettereien ist eine Jacke/Hose besser.
- Wenn's stürmt, flattert ein Poncho
Die beiden letzten Punkte kann man durch geeingnete Maßnahmen abmildern. Schnur um die Hüfte als Gürtel und zwischen den Beinen die Vorder/Hinterseite mit einem kleinen S-biner verbinden hilft meißt in ausreichendem Maße
- Hat man nur den Poncho als Tarp dabei, wird man beim Aufbau des Lagers zwangsläufig naß.
- Wenig "Wohnraum", wenn's mal länger und dauerhaft regnet
- Wen's stört: Man sieht aus, wie der Butzelmann
Festzuhalten ist: Ein Poncho ist zwar sehr multifunktional, doch sind die "Spezialisten" sind für ihre jeweilige Aufgabe natürlich oft besser gerüstet.
Hier im Biwaksack-Modus, denn ich verwende, wenn ich zu faul bin ein Tarp aufzuspannen. Nix für Starkregen, aber ein bisschen Niesel oder Tau hält er ab. Man beachte auch die Snow- und Woodland-Camo Seite
Der Poncho kommt bei längeren Touren eigentlich immer mit. Und wenn's beim Fahrradfahren zum Abwettern oder als Rucksackhülle ist. Bei geplanten Übernachtung draußen kommt's ein wenig auf's Wetter an. Ab 50/50 Regenwarscheinlichkeit pack ich dann doch noch das Tarp mit ein, vor allem da man beim Aufbau trocken bleibt.
Einen Poncho Nähen ist fast so leicht wie ein Tarp. Hinzu kommt natürlich noch die Kapuze (Schnitt hab ich von meiner Regenjacke abgenommen). Meiner ist im Stil des
schweizer Regencapes noch vorne zu öffnen, um ihn bei wechseldem Wetter oder nachlassenden Regen schnell zu öffnen oder nach hinten schlagen zu können, was noch einen Reißverschluß notwendig macht. Sehr zu empfehlen, da man so von Regen auf Schönwettermodus in 2 Sek wechseln kann.
Da blieb's beide Male nicht trocken: