Domain mit Mission Control aufrüsten

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Abend,

ich habe mir letztens überlegt meine Domain mit einer Mission-Control-Einheit aus/aufzurüsten.
Mir ist klar, dass es offiziel für die Domain keine gibt. Deshalb, falls möglich, muss es ein Selbstbau werden.
Der "Einfachheit" wegen würde ich eine Mission-Control-Einheit aus einer Lyrik so weit modifizieren, bis es passen könnte.

Probleme die mir bisher aufgefallen sind, sind:
1. anderes Gewinde --> Gewinde ist zu klein
2. anderer Innenrohrdurchmesser --> unterer Kolben ist zu klein
3. eventuell Proleme mit der Zugstufe --> verdrängtes Ölvolumen passt nicht (zu wenig)

Für die ersten beiden Punkte habe ich mir folgende Lösungen überlegt:
1. Das Gewinde auf der MC-Einheit abdrehen und eine passende Gewindehülse mit Loctite aufkleben. Für die Gewindehülse ist genug Fleisch vorhanden und die Abdichtung dürfte noch mit dem alten O-Ring passen.

2. Der alte Dichtring wird durch einen etwas größeren aus PTFE ersetz. Funktion hierbei ist ja, dass er mäßig dichtet und nicht mehr, oder?


Beim 3. Punkt bin ich mir echt nicht sicher und habe auch deshalb hier dieses Thema erstellt. Ich habe schon öffters gelesen, dass die MC-Einheit eine spezielle Zugstufe hat. Der Grund hierfür liegt wohl darin, dass diese mehr Öl verdrängt, da der Schaft dicker ist. Würde aber die MC-Einheit auch mit der Standard-Zugstufe funktionieren? Diese hat die gleiche Schaftdicke wie bei der Domain.
Das größere verdrängte Volumen wird ja dazu benötigt, damit eine ausreichende Strömungsgeschwindigkeit in der Druckstufe erreicht wird. Ist es für die Funktion so schlecht, wenn diese niedrig ist?

Würde mich sehr darüber freuen, wenn die Experten ihre Meinungen und eventuell Tipps dazu abgeben könnten :daumen:

Patrick
 
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Bin gerade auch an diesem Projekt, lag aber etwas auf Eis weil keine Zeit.
Da weniger Öl verdrängt wird müssten die Druckstufen straffer ausgelegt werden, scheinen schon bei den Lyriks unterdämpft. Highspeed ist kein Problem, da brauchts nur Shims. Lowspeed wird schwieriger das sie schon bei der Lyrik nicht genug schließt.
 
Hierfür müsste man dann eine stärkere Feder verwenden?
Wegen dem Problem mit dem verdrängten Volumen, würde ich eine MC mit einstellbarem Floodgate verwenden. Die ist anscheinend für weniger Durchfluss ausgelegt als die MC-DH.
 
die low-speed straffer auszulegen ist gar nicht so umständlich. man zerlegt die druckstufeneinheit, und dreht von der nadel, die den bypass schließt, von unten am schraubenkopf was weg. dadurch kann man den bypass weiter schließen. ist ein gängiges tuning an der lyrik.
 
hm, kann ich nicht genau sagen. ich Hans bei meiner noch nicht gemacht. wenn du die Einheit zerlegst, kannst du es aber abmessen. oben ist ein Stift, der die Schrauben beim drehen des low-c verstellers "antreibt". der muss natürlich hinterher noch in die Schrauben greifen, sonst kannst du sie nicht mehr auf machen. anscheinend geht's aber so weit, dass der bypass nahezu komplett schließt. weitere Infos gibt's im "secrets of mission control"-thread, ab Seite 50 etwa.
 
aus Neugier: wofür der Aufwand mit dem Umbau? ne lyrik lässt sich problemfrei auf 180 mm traveln, ist am Ende auch noch leichter.
 
Warum die Domain?
Die ist einfach robuster von den Standrohren her und auch bei mir schon da. Also müsste ich nur eine gebrauchte MC-Einheit kaufen. Die Drehteile kann mein Vater eventuell machen ;)
Mein Torque ist obendrein raw mit blau. Dazu goldene Standrohre? Bähh! :lol:

Und zuguter letzt ist es ein Hobby. Also maximaler Aufwand mit minimalen Nutzen. :D

@null-2wo
Danke für den Link :daumen:
 
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Seid gegrüßt :winken:

Das Projekt ist nicht gestorben. Habe heute mal ne kleine Runde an der Drehbank eingeschoben und folgendes ist dabei rausgekommen:



Die MC-Einheit habe ich günstig hier im Bikemarkt geschossen. Beim Demontieren bin ich fast verzweifelt :aufreg:
Die untere Platte wollte sich einfach nicht lösen, aber ich habe gewonnen! :lol:
Die MC-Topcap habe ich auf 29,9mm abgedreht. Die Gewindehülse ist aus einer Domain-Topcap entstanden, da ich günstig an mehrere gekommen bin. Innen habe ich sie auf 29,8mm abgedreht und abgestochen, dass die Hülse so lang ist wie das ursprüngliche Gewinde.
Habe das Maß gewählt da so bei beiden Teilen genügend "Fleisch" vorhanden ist.



Nach gründlichem entgraten und entfetten habe ich die Teile mit Loctite 638 verklebt.






Werde das Teil mal einen Tag lang aushärten lassen und danach wird die Einheit wieder zusammengebaut. Mal schauen wie das klappt. ^^

Zur Dichtung ist mir folgendes gekommen: Der Dichtungsring einer Topcap passt perfekt. Nur wird es heikel bei der Montage, da man aufpassen muss, dass der Ring nicht nach oben rutscht. Aber man wird sehen sprach der Blinde. :D

Weitere Infos kommen im Laufe der nächsten Woche.

Grüße Patrick
 
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Seid gegrüßt :winken:

Das Projekt ist nicht gestorben. Habe heute mal ne kleine Runde an der Drehbank eingeschoben und folgendes ist dabei rausgekommen:



Die MC-Einheit habe ich günstig hier im Bikemarkt geschossen. Beim Demontieren bin ich fast verzweifelt :aufreg:
Die untere Platte wollte sich einfach nicht lösen, aber ich habe gewonnen! :lol:
Die MC-Topcap habe ich auf 29,9mm abgedreht. Die Gewindehülse ist aus einer Domain-Topcap entstanden, da ich günstig an mehrere gekommen bin. Innen habe ich sie auf 29,8mm abgedreht und abgestochen, dass die Hülse so lang ist wie das ursprüngliche Gewinde.
Habe das Maß gewählt da so bei beiden Teilen genügend "Fleisch" vorhanden ist.



Nach gründlichem entgraten und entfetten habe ich die Teile mit Loctite 638 verklebt.






Werde das Teil mal einen Tag lang aushärten lassen und danach wird die Einheit wieder zusammengebaut. Mal schauen wie das klappt. ^^

Zur Dichtung ist mir folgendes gekommen: Der Dichtungsring einer Topcap passt perfekt. Nur wird es heikel bei der Montage, da man aufpassen muss, dass der Ring nicht nach oben rutscht. Aber man wird sehen sprach der Blinde. :D

Weitere Infos kommen im Laufe der nächsten Woche.

Grüße Patrick
:daumen:
Sehr schönes Projekt!
An sowas habe ich auch mal gedacht, aber letzendlich ist mir der Zeitaufwand zu groß.
Halte uns bitte weiter auf dem Laufenden.
Dann bekommt die Domain endlich mal eine anständige Dämpfung verpasst :)
 
Servus Patrick,
zu 1. sehr sauber ausgeführt...Helicoil gabs nix passendes nehm ich an, gell.
zu 2. Welchen O-Ring meinst Du? Den schwarzen geschlitzten Führungsring? Falls ja, vermesse bitte mal Breite und Höhe von dem Ring und Durchmesser Nutgrund an der MC und schick mir ne pn mit den Daten.

Grüße und weiter so:daumen:
 
Abend,

ersteinmal danke für die positive Rückmeldung! :)

@OmaPuma:
zu 1: Helicoil ist für mich keine Option gewesen, da ich alles ersteinmal hätte kaufen müssen. Und das Werkzeug dazu ist nicht gerade billig.

zu 2: Ich verwende nicht den geschlizten Plastikring, da dieser im Domain-Standrohr nicht abdichtet. Stattdessen verwende ich den Gummi-O-Ring von der Topcap. Muss schauen wie sich das montieren lässt und ob das im Betrieb dicht hält.
Erhoffe mir davon aber auch ein besseres Verhalten der Dämpfung. Beim Plastikring dürfte ein Teil des strömenden Öls als Blow-By vorbeirauschen. Der O-Ring sollte 100% dicht halten und somit dafür sorgen, dass das gesammte Öl an den Shims vorbeigepumpt wird.
--> Folglich bessere Abstimmbarkeit.


Was generell noch zur Debatte steht ist, ob die normale Zugstufe der Domain ausreicht um den nötigen Öl-Volumenstrom bereit zu stellen.
Bei der Lyrik muss anscheinend eine spezielle Zugstufe, mit dickerem Schaft und kleinerem Kopf, zur MC-Einheit verbaut werden. Da diese in einer kleinen Hülse läuft, soll der Volumenstrom/Geschwindigkeit des Öls größer sein. Das soll bei der Standardzugstufe nicht der Fall sein.
Wenn man aber die beiden Zugstufen vergleicht, stellt man fest, dass der Schaft gleich dick ist. Somit ist auch das verdrängte Volumen beim Einfedern beider Zugstufen gleich.
Also fällt das Argument schon einmal weg.
Jetzt kann man aber noch behaupten, dass durch den kleinen Querschnitt der speziellen Zugstufe die Geschwindigkeit des Öls steigt. Das stimmt, aber das spielt keine Rolle! Ausschlag gebend für die Dämpfung ist die Strömungsgeschwindigeit im Bereich der Shims. Die Ausfräßungen weißen eine konstante Größe auf und durch die einfedernde Zugstufe (egal welche) habe ich einen konstanten Volumenstrom. Daraus folgt, dass sich im Bereich der Shims eine Strömungsgeschwindigkeit einstellt, die nur von der Einfedergeschwindigkeit abhängt.

Für mich heißt das:

1. Es sollte mit der Domain-Zugstufe funktionieren
2. Die spezielle Zugstufe der Lyrik ist überflüssig bzw. eine Spielerei, da man anscheinend intern eine Lowspeed Einstellung vornehmen kann und extern die bekannte Highspeed Einstellung

Ich hoffe ich konnte meinen wirren Gedankengang etwas verständlich formulieren. :(

Grüße
Patrick
 
Du wärst nicht zufällig interessiert, das gegen Entgeld noch ein zweites mal zu bauen, wenn es funktioniert?! ;)
 
ich hätte bauchweh mit der loctite verbindung der hülse zur topcap. ich hätte eher versucht, die aufzuschrumpfen. das wäre definitiv stabiler. im extremfall kann dir die einheit oben rausploppen. muss nicht, aber kann. da wäre aufschrumpfen eben robuster

aber respekt vor der umsetzung!
 
Über das Drehen der Teile kann man reden, wenn es so haltbar ist und funktioniert.

@sharky:
Beim Aufschrumpfen muss man höllisch aufpassen. Man muss genau und schnell arbeiten, ansonsten hat man ein Problem. Gerade bei der kleinen Gewindehülse ist es so, dass sie schnell abkühlt und schrumpft. Mir persönlich war das Risiko einer schlecht oder gar falsch positionierten Gewindehülse schlicht zu groß.

Habe aber eigentlich auch kaum Bedenken, dass die Klebung nicht hält.
Zum Spass habe ich gerade mal ausgerechnet, was für ein Druck unterhalb der MC-Einheit entstehen muss, damit der Ring im Bereich der Klebung abgeschert wird. Der Taschenrechner spuckte ca. 100bar aus!!! Wohlbemerkt, hier habe ich mit 50% Sicherheit gerechnet ;)
Beim Durchblättern des Datenblatts ist mir aufgefallen, dass erst nach 30h die Festigkeit nahezu vollens gegeben ist. Also werde ich morgen oder übermorgen den Einbau mit anschließender Testrunde machen.

Grüße
Patrick
 
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Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht.:(

Die gute ist, dass ich mit einer kleinen Montagehilfe (hier vielen Dank @OmaPuma ) die MC mit dem O-Ring montieren konnte.

Die schlechte ist, dass sich die Gewindehülse gelöst hat. Aus irgendeinem Grund härtete der Loctite nicht aus, sprich war noch flüssig.:mad:
Kann mir das einfach nicht erklären, da eine Kontrollklebung schon nach einer Stunde sehr fest war! Somit kann er nicht zu alt sein.
Ist es möglich, dass Alu auf Alu mit Loctite nicht selbstständig aushärtet? Bei meiner Kontrollklebung hatte ich nur eine mit irgendetwas beschichtete Stahlschraube in Alu verklebt.
Bin am überlegen ob ich mir den unverschämt teuren Aktivator deshalb besorgen soll.

Grüße
Patrick
 
Also ich habe bereits eine Pressift Hülse aus Alu in einen Alurahmen geklebt, ohne Probleme. Beide Teile gut entfettet?
 
Ganz blöd gefragt weil ich kenne es aus der Montage von E und Dieselloks, und die Jungs meinten immer mit dem Zeug tuckerst alles und jeden fest. Sikaflex würde die Belastung nicht packen?
 
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