-Kiwi-
enjoy the woods!
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- 12. August 2004
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Hallo Leute.
In Anlehnung an mein Fox 36 Van RC2-Review (Dez., 2005) möchte ich nun einen neuen Bericht über meine neuste Errungenschaft veröffentlichen. Es handelt sich dabei um eine Marzocchi 66 RC2 mit ETA (Bj.: 2007).
Vorwort:
Man kann sich nun fragen: âHey, wieso kauft man sich eine neue Federgabel, wenn man schon eine gut funktionierende Fox 36 Van hat (mit der ich auch überaus zufrieden bin), um diese auszutauschen?â Die Antwort ist nicht leicht, und ich selbst habe mir sicherlich eineinhalb Monate den Kauf der 66 durch den Kopf gehen lassen, weil ich mir nicht sicher war, ob mir die neue Gabel mehr Vorteile bringt. SchlieÃlich wiegt die Gute ca. 500 Gramm mehr als die Fox... das ist schon einiges! Nichtsdestotrotz hab' ich mich für den Kauf entschieden, da der Wunsch nach mehr Federweg an der Front immer gröÃer wurde.
Technische Details:
-Stahlfedergabel mit 180mm Federweg
-Ãldämpfung im offenen Ãlbad
-Steuerrohr (1 1/8) und Gabelkrone aus verstärktem Aluminium
-RC2 (Zugstufe, Druckstufe), Air-Assist für âVorspannungâ und ETA (Absenkung) einstellbar
-35mm Aluminium Standrohre
-6â Postmount-Aufnahme
-20mm Steckachse
-Gewicht: 3090g (mit ungekürztem 27cm Schaft)
-Einbauhöhe beträgt 565mm
Lieferumfang:
-Federgabel + Steckachse
-Adapterventil für's Air-Assist
-Marzocchi-Tasche
-Bedienungsanleitung
-ein Aufkleber
Montage:
Die Montage verlief ohne Probleme. Habe passend den Schaft gekürzt, den Konus des Steuersatzes aufgeschlagen und schlieÃlich das Baby eingebaut. Da die Bremsaufnahme im Gegensatz zur Fox auf dem Postmount-Standard basiert, war ein neuer Adapter für meine Louise FR nötig, den ich mir aber schon im Vorfeld besorgt hatte. Mein Dank geht hierbei an den User âMTB-Lockeâ, der mir günstig und zügig einen Original Magura-Adapter zukommen lieÃ. Merci bien!
Postmount ist schon eine tolle Sache... die Montage und das adäquate Ausrichten des Bremssattels ist kinderleicht und geht blitzschnell. Zudem ist kein Planfräsen der Aufnahme mehr erforderlich, was Zeit und Geld spart. Schön, dass Marzocchi auf diesen Standard gewechselt hat.
Die Bremsleitung lieà sich mit etwas Druck in die vorgesehene Halterung am linken Tauchrohr klicken. Sie wird dort gut fixiert und kann nicht einfach so ârausspringenâ. Allerdings gefiel mir der Verlauf der Leitung so noch nicht, und ich habe zwei Kabelbinder an der Brücke der 66 angebracht, um die Leitung effizienter zu führen, was vor allen Dingen beim Einfedern von Nöten ist. Ansonsten sind aufgeriebene Stellen im Lack an Krone und Rahmen angesagt.
Nachdem die Gabel verbaut war, der Bremssattel montiert, die Leitungsführung optimiert und das Steuersatzspiel korrekt eingestellt war, hatte ich aber noch eine kleine Schrecksekunde. Beim Linkseinschlag der Gabel sah es verdächtig nach einer Kollision zwischen Krone bzw. Drehknopf und Unterrohr aus... puh, es ist wirklich eine haarscharfe Sache. Weniger als einen Millimeter Platz! Die SchweiÃnaht hätte an dieser Stelle kein biÃchen dicker sein dürfen. Hätten sich die Bauteile berührt, hätte ich wahrscheinlich den Drehkopf, übrigens für das ETA-System, ausgebaut und etwas abgefeilt. Naja, ist aber noch gut gegangen.
Erster Eindruck:
Mein erster Eindruck der 66 ist sehr positiv. Die Verarbeitung ist exzellent und optisch macht sie 'was her und sieht im Gegensatz zur 36 heftiger und âfieserâ aus. Das Gesamterscheinungsbild meines Bikes ist in meinen Augen nun etwas âbulligerâ geworden. Mit der 36 sah das Bike All Mountain-/Freeride-like aus. Nun geht es stärker in Richtung Freeride und âLight-DHâ und weg vom All-Mountain. Das ist jedenfalls mein subjektiver Eindruck. Zudem mag ich schwarze Standrohre sehr gerne. Die Verstellknöpfe sind alle aus Aluminium und rasten vernünftig ein. Das Air-Assist-Ventil wird nicht mehr von einem Gummipropf verdeckt, der leicht verloren gehen kann, sondern von einem versenkten Alu-Drehknopf.
Nun ja, Optik ist wichtig, aber dennoch zweitrangig in Bezug auf Funktion... deswegen komme ich nun zur...
Abstimmung:
Folgende Einstellungsmöglichkeiten sind gegeben: Druckstufe, Zugstufe, Vorspannung über Air-Assist (0 â 1 Bar) und ETA.
Beim ersten Einfedern staunte ich nicht schlecht, da es nur wirklich ziemlich rauh ging. Das sind wahrscheinlich die noch sehr engen Buchsen, die noch eingefahren werden müssen. Nach Forums-Recherche müsste es eine gewisse Zeit dauern. Finde 'was über 20 Stunden Fahrzeit oder über 100km fahren... erst dann soll die Gabel geschmeidiger laufen. Nun ja, so sei es!
Wenn man einige Male einfedert lässt das rauhe Gefühl auch etwas nach und die Gabel taucht flüssiger und weicher ein. Hält aber in dieser Phase (des Einfahrens) nur kurzzeitig an. Nach maximal 30 Sekunden des âNichtfedernsâ ist die Rauhigkeit bei den ersten Einfederungen wieder da. Bin mal gespannt, wie lange ich brauche, um die Gabel einzufahren?!
[Leider hab' ich mir gleich in der ersten Woche mit der neuen Gabel eine Rippenkontusion zugezogen, so dass ich nicht fahren konnte. Also verzögerte sich die ganze Geschichte...]
Abstimmungstechnisch bin ich sehr überrascht, da man bei fast jedem Klick eine Veränderung wahrnehmen kann. Sei es bei der Druckstufe oder bei der Zugstufe. Wirklich top! Bei der Druckstufen-Einstellung der Fox 36 hab' ich solche Unterschiede nicht gespürt... Respekt an Marzocchi!
Die Druckstufe (Einstellknopf befindet sich unten am rechten Tauchrohr) drehe ich erstmal von ganz offen auf vier Klicks rein. Sie ist so noch relativ offen und ich hab' ein weiches und fluffiges Dämpfungsgefühl an der Front. Die 180mm will ich fühlen. Mit dieser Einstellung harmoniert sie beim kräftigen Einfedern des gesamten Bikes auch gut mit meinem Hinterbau.
[Info: Ich fahre den Fox DHX 4.0 mit einer 450er Feder in meinem Rahmen. Die Druckstufe kann man an dem Dämpfer über Luft regeln. Ich hab' ca. 7 Bar 'drauf, ' was nur ungefähr 1 â 1,5 Bar über dem Minimum sind. Die Vorspannung der Feder halte ich auch gering. Will damit sagen, dass ich am Heck auch relativ offen und weich fahre. By the way: Ich wiege ca. 66Kg; mit Klamotten und Equipment um die 70kg.]
Die Zugstufe (Einstellschraube befindet sich oben am rechten Standrohr) der Gabel passe ich meinem Dämpfer an. Zu schnelle Zugstufen mag ich nicht, eher so ein Mittelding zwischen Schnell und Langsam. Stelle sie vorne etwas schneller als hinten ein, damit bei bestimmten Fahrmanövern nicht eine Art âÃberschlagsgefühlâ entsteht.
Zur Messung meines Negativfederwegs befestige ich einen Kabelbinder am linken Standrohr. Dieser soll mir auch später Informationen über Ausnutzung des Federwegs auf unterschiedlichen Strecken und bei Sprüngen geben und mir so die Einstellung erleichtern.
Mein Sag ist mit der 66 etwas gröÃer geworden. Er liegt bei ca. 3-4cm. Luft habe ich nicht 'draufgegeben, somit sind 0,0 Bar in der Air-Assist-Kammer.
Fahrverhalten:
Mein erster Ausritt mit der neuen Forke beschränkte sich erstmal nur auf StraÃe. Die 500 Gramm mehr an der Front merkte ich schon, allerdings nicht in dem AusmaÃ, wie ich erst angenommen hatte. Alles noch gut zu handeln. Die Steifigkeit der 66 ist wirklich enorm... sie übertrifft leicht die der 36.
Das erste Mal im Wald traten bei mir erst gemischte Gefühle auf. Zum einen gefielen mir die Steifigkeit und die Lenkpräzision sehr gut. Die Gabel vermittelt ein sehr sicheres und sattes Gefühl auf dem Trail und vor allem Robustheit und Stabilität. Reserven sind genügend vorhanden.
Zum anderen gefiel mir aber die Dämpfungsperformance nicht so gut. O.k., die Gabel war bei weitem noch nicht eingefahren und das richtige Setup für die Piste hatte ich natürlich auch noch nicht eingestellt. Druckstufe war auf vier Klicks rein, fahren, gefiel noch nicht. Vorne wurde nicht alles weggedämft, die Gabel war mir irgendwie zu auffällig am arbeiten, obwohl ich nur vier Klicks reingedreht hatte! Nun Druckstufe komplett raus, fahren, gefiel gar nicht. Karre vorne ultraweich, das Dämpfen fiel ohne Ende auf und ich sackte regelrecht weg! Ich dachte, dass das nicht wahr sein kann. Insgeheim sehnte ich mich nach der Performance meiner alten 36 (die übrigends auch auf dem Trail war... Roc kümmerte sich um sie).
Nun drehte ich zwei Klicks rein... oh, auf einmal war's viel besser..., aber noch nicht optimal. Somit einen Klick weiter rein, und siehe da... ich war zufrieden. Es wurde auf dem Trail alles sehr gut weggeschluckt und das nicht überdämpft.
Allerdings gefiel mir die Zugstufe noch nicht so ganz, weil sie mir etwas zu schnell war. Zwei Klicks rein und es passte. Die Gabel klebte nun am Boden und lieà sich sehr gut fahren. Dieses nun satte und fluffige Gefühl an der Front ist klasse. Nichtsdestotrotz arbeitet die Gabel nicht so unauffällig wie ne 36... das muss gesagt werden. Aber sie ist ja auch noch nicht eingefahren.
[Drei Wochen später]
In den vergangenen Wochen hatte ich nun Zeit die Gabel weiter einzufahren. Ich war dabei auf heimischen Trails und in Winterberg unterwegs. Sie funktionierte von Woche zu Woche besser und ein Losbrechmoment ist heute kaum noch vorhanden.
Die Einstellungen habe ich nicht mehr verändert, weil sie sich für alle gefahrenen Strecken als gut erwiesen.
Auf meinen Trails findet man kurvige und technische Abschnitte, sowie auch 6m-Doubles. Die 66 machte immer einen souveränen Eindruck und erweckte in mir viel Vertrauen. Durch ihr Gewicht von 3 kg liegt sie immer satt auf der Piste und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, was mich ermutigt noch mehr Gas zu machen.
Auf dem Winterberg DH war's echt super mit der Gabel. Die nun 180mm an der Front arbeiten gut und bieten mir mehr Performance und einen höheren Grenzbereich im DH-Einsatz. Das ist das, was ich wollte! Die Karre bügelt so einiges weg und lässt sich trotzdem noch saugut und ziemlich verspielt bewegen, was auch an meinem relativ kleinen Rahmen liegt. Ich habe nun ein âLight-DH- Bike.
Das Ansprechverhalten ist schon bei kleinen Unebenheiten erste Sahne und Marzocchi-typisch. Die meisten User wissen, was ich meine.
Durchschläge hatte ich bis jetzt noch keine. Bei härteren Landungen konnte ich noch ca. 1 cm Restfederweg beobachten.
Die ETA-Funktion habe ich bislang nicht benutzt. Werde ich wahrscheinlich auch nicht oder kaum, da dies für mich kein Kaufgrund war. Habe nur mal ausprobiert, ob sie funzt... und sie tut's.
Fazit:
Der Kauf der 66 hat sich für mich gelohnt. Mein Fahrwerk ist nun ausgeglichener als vorher und mit den 180mm vorne und hinten geeigneter für den DH-Gebrauch. Zudem gefällt mir mein Bike mit der 66 optisch besser. Die schwarzen Standrohre und die zwei cm mehr Federweg verleihen dem Rad ein aggressiveres Aussehen.
Im Gegensatz zur Fox werde ich die 66 auch selber warten. Freue mich schon auf den ersten Ãlwechsel, um zu schauen, wie die Gabel von innen aussieht und wieviel Abrieb zum Vorschein kommt. Aber das hat ja noch ein wenig Zeit.
So, ich hoffe mein Review hat euch gefallen und war informativ. Zögert nicht mit Fragen.
GruÃ, Kiwi.
In Anlehnung an mein Fox 36 Van RC2-Review (Dez., 2005) möchte ich nun einen neuen Bericht über meine neuste Errungenschaft veröffentlichen. Es handelt sich dabei um eine Marzocchi 66 RC2 mit ETA (Bj.: 2007).
Vorwort:
Man kann sich nun fragen: âHey, wieso kauft man sich eine neue Federgabel, wenn man schon eine gut funktionierende Fox 36 Van hat (mit der ich auch überaus zufrieden bin), um diese auszutauschen?â Die Antwort ist nicht leicht, und ich selbst habe mir sicherlich eineinhalb Monate den Kauf der 66 durch den Kopf gehen lassen, weil ich mir nicht sicher war, ob mir die neue Gabel mehr Vorteile bringt. SchlieÃlich wiegt die Gute ca. 500 Gramm mehr als die Fox... das ist schon einiges! Nichtsdestotrotz hab' ich mich für den Kauf entschieden, da der Wunsch nach mehr Federweg an der Front immer gröÃer wurde.
Technische Details:
-Stahlfedergabel mit 180mm Federweg
-Ãldämpfung im offenen Ãlbad
-Steuerrohr (1 1/8) und Gabelkrone aus verstärktem Aluminium
-RC2 (Zugstufe, Druckstufe), Air-Assist für âVorspannungâ und ETA (Absenkung) einstellbar
-35mm Aluminium Standrohre
-6â Postmount-Aufnahme
-20mm Steckachse
-Gewicht: 3090g (mit ungekürztem 27cm Schaft)
-Einbauhöhe beträgt 565mm
Lieferumfang:
-Federgabel + Steckachse
-Adapterventil für's Air-Assist
-Marzocchi-Tasche
-Bedienungsanleitung
-ein Aufkleber
Montage:
Die Montage verlief ohne Probleme. Habe passend den Schaft gekürzt, den Konus des Steuersatzes aufgeschlagen und schlieÃlich das Baby eingebaut. Da die Bremsaufnahme im Gegensatz zur Fox auf dem Postmount-Standard basiert, war ein neuer Adapter für meine Louise FR nötig, den ich mir aber schon im Vorfeld besorgt hatte. Mein Dank geht hierbei an den User âMTB-Lockeâ, der mir günstig und zügig einen Original Magura-Adapter zukommen lieÃ. Merci bien!
Postmount ist schon eine tolle Sache... die Montage und das adäquate Ausrichten des Bremssattels ist kinderleicht und geht blitzschnell. Zudem ist kein Planfräsen der Aufnahme mehr erforderlich, was Zeit und Geld spart. Schön, dass Marzocchi auf diesen Standard gewechselt hat.
Die Bremsleitung lieà sich mit etwas Druck in die vorgesehene Halterung am linken Tauchrohr klicken. Sie wird dort gut fixiert und kann nicht einfach so ârausspringenâ. Allerdings gefiel mir der Verlauf der Leitung so noch nicht, und ich habe zwei Kabelbinder an der Brücke der 66 angebracht, um die Leitung effizienter zu führen, was vor allen Dingen beim Einfedern von Nöten ist. Ansonsten sind aufgeriebene Stellen im Lack an Krone und Rahmen angesagt.
Nachdem die Gabel verbaut war, der Bremssattel montiert, die Leitungsführung optimiert und das Steuersatzspiel korrekt eingestellt war, hatte ich aber noch eine kleine Schrecksekunde. Beim Linkseinschlag der Gabel sah es verdächtig nach einer Kollision zwischen Krone bzw. Drehknopf und Unterrohr aus... puh, es ist wirklich eine haarscharfe Sache. Weniger als einen Millimeter Platz! Die SchweiÃnaht hätte an dieser Stelle kein biÃchen dicker sein dürfen. Hätten sich die Bauteile berührt, hätte ich wahrscheinlich den Drehkopf, übrigens für das ETA-System, ausgebaut und etwas abgefeilt. Naja, ist aber noch gut gegangen.
Erster Eindruck:
Mein erster Eindruck der 66 ist sehr positiv. Die Verarbeitung ist exzellent und optisch macht sie 'was her und sieht im Gegensatz zur 36 heftiger und âfieserâ aus. Das Gesamterscheinungsbild meines Bikes ist in meinen Augen nun etwas âbulligerâ geworden. Mit der 36 sah das Bike All Mountain-/Freeride-like aus. Nun geht es stärker in Richtung Freeride und âLight-DHâ und weg vom All-Mountain. Das ist jedenfalls mein subjektiver Eindruck. Zudem mag ich schwarze Standrohre sehr gerne. Die Verstellknöpfe sind alle aus Aluminium und rasten vernünftig ein. Das Air-Assist-Ventil wird nicht mehr von einem Gummipropf verdeckt, der leicht verloren gehen kann, sondern von einem versenkten Alu-Drehknopf.
Nun ja, Optik ist wichtig, aber dennoch zweitrangig in Bezug auf Funktion... deswegen komme ich nun zur...
Abstimmung:
Folgende Einstellungsmöglichkeiten sind gegeben: Druckstufe, Zugstufe, Vorspannung über Air-Assist (0 â 1 Bar) und ETA.
Beim ersten Einfedern staunte ich nicht schlecht, da es nur wirklich ziemlich rauh ging. Das sind wahrscheinlich die noch sehr engen Buchsen, die noch eingefahren werden müssen. Nach Forums-Recherche müsste es eine gewisse Zeit dauern. Finde 'was über 20 Stunden Fahrzeit oder über 100km fahren... erst dann soll die Gabel geschmeidiger laufen. Nun ja, so sei es!
Wenn man einige Male einfedert lässt das rauhe Gefühl auch etwas nach und die Gabel taucht flüssiger und weicher ein. Hält aber in dieser Phase (des Einfahrens) nur kurzzeitig an. Nach maximal 30 Sekunden des âNichtfedernsâ ist die Rauhigkeit bei den ersten Einfederungen wieder da. Bin mal gespannt, wie lange ich brauche, um die Gabel einzufahren?!
[Leider hab' ich mir gleich in der ersten Woche mit der neuen Gabel eine Rippenkontusion zugezogen, so dass ich nicht fahren konnte. Also verzögerte sich die ganze Geschichte...]
Abstimmungstechnisch bin ich sehr überrascht, da man bei fast jedem Klick eine Veränderung wahrnehmen kann. Sei es bei der Druckstufe oder bei der Zugstufe. Wirklich top! Bei der Druckstufen-Einstellung der Fox 36 hab' ich solche Unterschiede nicht gespürt... Respekt an Marzocchi!
Die Druckstufe (Einstellknopf befindet sich unten am rechten Tauchrohr) drehe ich erstmal von ganz offen auf vier Klicks rein. Sie ist so noch relativ offen und ich hab' ein weiches und fluffiges Dämpfungsgefühl an der Front. Die 180mm will ich fühlen. Mit dieser Einstellung harmoniert sie beim kräftigen Einfedern des gesamten Bikes auch gut mit meinem Hinterbau.
[Info: Ich fahre den Fox DHX 4.0 mit einer 450er Feder in meinem Rahmen. Die Druckstufe kann man an dem Dämpfer über Luft regeln. Ich hab' ca. 7 Bar 'drauf, ' was nur ungefähr 1 â 1,5 Bar über dem Minimum sind. Die Vorspannung der Feder halte ich auch gering. Will damit sagen, dass ich am Heck auch relativ offen und weich fahre. By the way: Ich wiege ca. 66Kg; mit Klamotten und Equipment um die 70kg.]
Die Zugstufe (Einstellschraube befindet sich oben am rechten Standrohr) der Gabel passe ich meinem Dämpfer an. Zu schnelle Zugstufen mag ich nicht, eher so ein Mittelding zwischen Schnell und Langsam. Stelle sie vorne etwas schneller als hinten ein, damit bei bestimmten Fahrmanövern nicht eine Art âÃberschlagsgefühlâ entsteht.
Zur Messung meines Negativfederwegs befestige ich einen Kabelbinder am linken Standrohr. Dieser soll mir auch später Informationen über Ausnutzung des Federwegs auf unterschiedlichen Strecken und bei Sprüngen geben und mir so die Einstellung erleichtern.
Mein Sag ist mit der 66 etwas gröÃer geworden. Er liegt bei ca. 3-4cm. Luft habe ich nicht 'draufgegeben, somit sind 0,0 Bar in der Air-Assist-Kammer.
Fahrverhalten:
Mein erster Ausritt mit der neuen Forke beschränkte sich erstmal nur auf StraÃe. Die 500 Gramm mehr an der Front merkte ich schon, allerdings nicht in dem AusmaÃ, wie ich erst angenommen hatte. Alles noch gut zu handeln. Die Steifigkeit der 66 ist wirklich enorm... sie übertrifft leicht die der 36.
Das erste Mal im Wald traten bei mir erst gemischte Gefühle auf. Zum einen gefielen mir die Steifigkeit und die Lenkpräzision sehr gut. Die Gabel vermittelt ein sehr sicheres und sattes Gefühl auf dem Trail und vor allem Robustheit und Stabilität. Reserven sind genügend vorhanden.
Zum anderen gefiel mir aber die Dämpfungsperformance nicht so gut. O.k., die Gabel war bei weitem noch nicht eingefahren und das richtige Setup für die Piste hatte ich natürlich auch noch nicht eingestellt. Druckstufe war auf vier Klicks rein, fahren, gefiel noch nicht. Vorne wurde nicht alles weggedämft, die Gabel war mir irgendwie zu auffällig am arbeiten, obwohl ich nur vier Klicks reingedreht hatte! Nun Druckstufe komplett raus, fahren, gefiel gar nicht. Karre vorne ultraweich, das Dämpfen fiel ohne Ende auf und ich sackte regelrecht weg! Ich dachte, dass das nicht wahr sein kann. Insgeheim sehnte ich mich nach der Performance meiner alten 36 (die übrigends auch auf dem Trail war... Roc kümmerte sich um sie).
Nun drehte ich zwei Klicks rein... oh, auf einmal war's viel besser..., aber noch nicht optimal. Somit einen Klick weiter rein, und siehe da... ich war zufrieden. Es wurde auf dem Trail alles sehr gut weggeschluckt und das nicht überdämpft.
Allerdings gefiel mir die Zugstufe noch nicht so ganz, weil sie mir etwas zu schnell war. Zwei Klicks rein und es passte. Die Gabel klebte nun am Boden und lieà sich sehr gut fahren. Dieses nun satte und fluffige Gefühl an der Front ist klasse. Nichtsdestotrotz arbeitet die Gabel nicht so unauffällig wie ne 36... das muss gesagt werden. Aber sie ist ja auch noch nicht eingefahren.
[Drei Wochen später]
In den vergangenen Wochen hatte ich nun Zeit die Gabel weiter einzufahren. Ich war dabei auf heimischen Trails und in Winterberg unterwegs. Sie funktionierte von Woche zu Woche besser und ein Losbrechmoment ist heute kaum noch vorhanden.
Die Einstellungen habe ich nicht mehr verändert, weil sie sich für alle gefahrenen Strecken als gut erwiesen.
Auf meinen Trails findet man kurvige und technische Abschnitte, sowie auch 6m-Doubles. Die 66 machte immer einen souveränen Eindruck und erweckte in mir viel Vertrauen. Durch ihr Gewicht von 3 kg liegt sie immer satt auf der Piste und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, was mich ermutigt noch mehr Gas zu machen.
Auf dem Winterberg DH war's echt super mit der Gabel. Die nun 180mm an der Front arbeiten gut und bieten mir mehr Performance und einen höheren Grenzbereich im DH-Einsatz. Das ist das, was ich wollte! Die Karre bügelt so einiges weg und lässt sich trotzdem noch saugut und ziemlich verspielt bewegen, was auch an meinem relativ kleinen Rahmen liegt. Ich habe nun ein âLight-DH- Bike.

Durchschläge hatte ich bis jetzt noch keine. Bei härteren Landungen konnte ich noch ca. 1 cm Restfederweg beobachten.
Die ETA-Funktion habe ich bislang nicht benutzt. Werde ich wahrscheinlich auch nicht oder kaum, da dies für mich kein Kaufgrund war. Habe nur mal ausprobiert, ob sie funzt... und sie tut's.
Fazit:
Der Kauf der 66 hat sich für mich gelohnt. Mein Fahrwerk ist nun ausgeglichener als vorher und mit den 180mm vorne und hinten geeigneter für den DH-Gebrauch. Zudem gefällt mir mein Bike mit der 66 optisch besser. Die schwarzen Standrohre und die zwei cm mehr Federweg verleihen dem Rad ein aggressiveres Aussehen.
Im Gegensatz zur Fox werde ich die 66 auch selber warten. Freue mich schon auf den ersten Ãlwechsel, um zu schauen, wie die Gabel von innen aussieht und wieviel Abrieb zum Vorschein kommt. Aber das hat ja noch ein wenig Zeit.
So, ich hoffe mein Review hat euch gefallen und war informativ. Zögert nicht mit Fragen.
GruÃ, Kiwi.