Tragetechnik

Vielleicht wird's so noch verständlicher ...
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Zum Anheben steht das Rad quer vor mir, wobei ich den Lenker links stehen habe. Ich gehe in die Hocke und packe mit der linken die Gabel und mit der rechten die linke Kurbel möglichst achsnah, um beim Hochheben einen guten Halt zu haben. Als nächstes beuge ich meinen Kopf unter das Unterrohr und stämme das Rad hoch.
Das Unterrohr liegt nun quer auf meinen Schultern und ich positioniere das Bike nur noch ein wenig, um es auszutarieren.

Bei langen Tragepassagen ist es besser am Unterrohr zuvor Protektoren rumzuschnallen (falls vorhanden). Das vergrößert die Auflagefläche und ist auf die Dauer bequemer.

Bei schmalen Pfaden an Felswänden entlang hat die Technik jedoch den Nachteil, dass man mit den Rädern aneckt. Seitliches Gehen hilft da oft auch nicht.
 
BELLI schrieb:
Aah - merci. Wieder was g'lernt. Was ist der Vorteil von diesem andersrum - das schnelle Schultern?

Hmmmm ... da wäre wohl ein extra Thread nicht schlecht gewesen ...

Ich weiß nicht wie Du sonst das Rad trägst, aber so ist es ...
- vor allem ziemlich bequem
- der Schwerpunkt liegt gut, das Rad hat eine stabile Lage
- und man hat mindestens eine Hand frei, wenn nicht sogar beide und kann sich so ggf. am Fels festhalten.
 
Und wenn das Unterrohr verschmutzt ist?:confused:
Dann hab ich ja das ganze Shirt versaut, und man kommt sicher auch mal mit dem HAls ans Kettenblatt und dann fährt man auch noch mit nem schwarzen Knutschfleck durch die Gegend? Igitt, Das geht ja mal garnicht! Vollkommen Style-ungeeignet...:D
 
Ja, noch ein Grund nicht durch die Kuh-Tretminen zu fahren! :D Den Schumtz wische ich i. d. R. immer ab. Wobei mich Matschflecken auf der Schulter im Rückenbereich eh nie interessieren.

Das mit dem Zahnkränzen ist auch kein Problem. Das Rad liegt wie gesagt so stabil auf, dass gar nicht verrutschen kann, um Dir die Blätter in den Hals zu rammen. Wobei ich mir da aber auch nie soviel Gedanken drum gemacht habe .... da ich einen Rockring habe!:p
Ansonsten könnt Ihr Euch sicher sein ... wenn die Vertrider das so machen, dann gibt's bestimmt keine allgemein bekannte, bessere Alternative!

Wer mag kann's ausprobieren, es kostet ja nichts. Ich muss hier auch keinen von der Technik überzeugen. Ist nur so ein Tipp von mir, den bisher jeder begeistert übernommen hatte, dem ich es bei einer Tragepassage demonstriert hatte.

Ansonsten .... wir sind hier immer noch im Schönster-Singletrail-Thread! ;)
 
marco schrieb:
posts mit der tragetechnik aus dem "schönsten singletrail" rausgeschnitten
Danke - aber eigentlich habe ich gedacht, dass der Beitrag # 10 von Carsten einen der "schönsten singletrails" darstellt!

Und im übrigen, Marco: Müsste da nicht noch mehr rausgeschnitten werden ...?:confused: :rolleyes:
 
Mit erscheint der Hinweis angebracht, dass man keine Bananen oder sonstiges weiches Obst oben im Rucksack haben sollte, wenn man sein Rad wie beschrieben trägt ;)

Als Polsterung für das Unterrohr kann auch ein Stück billige Schaumstoffrohrummantelung aus dem Baumakrt dienen.

@dave: ich bin erstaunt, dass du dein Rad lieber trägst als schiebst. Ich breche beim Tragen immer fast zusammen. Alle paar Meter heißt das Pause. Dieses Jahr erlebt am Hundskehljoch.
Die Vertrider-Technik habe ich so aber auch noch nicht angewendet. Beim nächsten Mal ...

Gruß
Daniel
 
Bernd aus Holz schrieb:
Und im übrigen, Marco: Müsste da nicht noch mehr rausgeschnitten werden ...?:confused: :rolleyes:

So ist diese Info aber prominenter im Forum aufgehangen. Sieht ja keiner, solange er nicht auf Seite x im Ursprungsthema zufälligerweise drübergestolpert wäre oder er gezielt nach gesucht hätte.

Mit erscheint der Hinweis angebracht, dass man keine Bananen oder sonstiges weiches Obst oben im Rucksack haben sollte, wenn man sein Rad wie beschrieben trägt

Ah, guter Hinweis!

Ich hatte diesmal ganz oben im Hauptfach ein GPS-Gerät zur Aufnahme dabei. Daher hatte ich mich auch gefragt, wie sehr der Rahmen auf den Rucksack drückt. Aber das geht erstaunlich gut auf! War selber überrascht ...
Schau mal hier auf dem Foto. Da liegt das Unterrohr praktisch zwischen Schulter und Rucksackoberkante.
Nur mit der Vordertasche musste ich aufpassen bzw. hätte ich mal aufpassen sollen, weil dort das Oberrohr draufdrückt. Das hatte sich nämlich auf den Inhalt meiner Sportsalbe ausgewirkt, was ich aber erst zu Hause beim Auspacken merkte ...:p

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Schaumstoffrohrummantelung aus dem Baumakrt dienen

Ja, das hatte ich letztes Jahr bei einem zweistündigen Aufstieg auch mal gemacht. Sie ist zwar mit der Zeit irgendwie verrutscht, weil ich sie nicht mit Kabelbinder oder Riemen fixiert hatte, der Komfortgewinnt war aber deutlich. Eigentlich wollte ich sie auch für den AlpenX mitnehmen, hatte sie jedoch vergessen.
Zum Glück ging's mit den Protektoren auch sehr gut.

@dave: ich bin erstaunt, dass du dein Rad lieber trägst als schiebst. Ich breche beim Tragen immer fast zusammen.

Ja, das war ich selber auch, als ich die Technik übernahm! Auf einmal werden Touren möglich die ich zuvor noch nie in Erwägung gezogen hatte! Ich war und bin noch immer total begeistert. :daumen:
Früher hatte ich Tragepassagen fast schon gemieden wie der Teufel das Weihwasser. Mittlerweile sehe ich manch längeres Tragestück als eher vorteilhaft an, weil diese Wege so steil sind, dass man schnell Höhenmeter macht, ohne viele Schleifen auf alternativen, konditionell schwer fahrbaren Wegen zu machen.

dann passt aber das bild von carsten wohl eher nicht als beispiel ...

Es gibt auch andere wie das erste im Thread, mit Niko im Vordergrund. Ich hatte bergauf so z. B. meine zweite Radflasche in der Hosentasche und konnte dank freier Hand immer wieder dran nuckeln.
Oftmals packe ich aber doch irgendwo das Rad an, wenn ich die Hände nicht herumbaumeln lassen möchte.
Hängt wahrscheinlich auch von der Übung ab und ob man das Rad wirklich optimal geschultert hat. Vertie Harald - dem ich das ganze verdanke - ist auch zumeist freihändig hochgestiefelt. Aber er macht das ja auch schon seit x-Touren.
 
...da ich es in letzter zeit auch öfters geübt habe, noch der ein oder andere Hinweis zur Tragetechnik:

- Vorteilhaft ist auf jeden Fall - auch bei kleineren Tagestouren, bei denen man eine Tragepassage einplant - ein größerer Rucksack. Mit meinem Camelbag Mule ist es kein Vergnügen, da das Bike sehr leicht über den Rucksack nach hinten abrutschen kann. Legt man es zu weit vorne auf, drückt das Unterrohr in den Stiernacken. Den Rucksack dann mit allem möglichem (Protektoren, etc) vollstopfen. Manche nehmen extra für Exrem-Tragepassagen nen großen Wanderrucksack ... :eek:

- des weiteren ist es auch vorteilhaft die Sattelstütze einzuschieben, damit die Satteltasche mit den 500gr Werkzeug, etc. nicht unnötig nach hinten zieht. Gerade mit ner langen Tourensattelstütze erfährt man die Hebelwirkung der Physik sehr gut :o

- die Variante, das Rad andersherum zu schultern habe ich schnell aufgegeben. Rein theoretisch kann man ja auch das Oberrohr auf die Schulter bzw. den Rucksack legen und mit den Händen den Lenker und oder die Sattelstütze fixieren. Schwere Laufräder, etc. führen aber auch hier zu einem unangenehmen Hebelverhältnis und man muss das Bike schon stark nach vorne ziehen ...

Ach ja, noch eins: ÜBEN, ÜBEN, ÜBEN.... auch mal auf einfachen Wegen, wo man sein Rad auch noch schieben könnte..... dann fällt es später in steilerem Gelände wesentlich leichter.... :daumen:

Grüße Heiko
 
hi,

bisher habe ich es auch so getragen



werde aber nun mal die andere variante probieren;-)

danke für die tipps

coffee
 
.......und ich trage es immer noch so wie Coffee, da Ober- und Unterrohr identisch sind. Außerdem ist das Rohr extra schön abgeflacht, sodass es sich super tragen lässt. Einer der wenigen Vorteile der antiquitierten Y-Rahmen, wie es sie heute kaum noch gibt.
Mir fällt das Tragen bei steilen Anstiegen auch leichter als das Schieben. Einfach deshalb, weil man relativ aufrecht gehen kann und nicht so schräge von hinten/unten schieben muss.
Aber wenn man mit der "neuen" Technik tatsächlich zwei Hände statt nur einer Hand frei haben sollte, ist es auf jeden Fall einen Versuch wert.
 
ich habs früher mal so probiert:

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ich habe das Oberrohr an die zwei oberen Kompressionsriemen des Rucksackes gebunden. Das taugt ganz gut, wenn man beide Hände zum Klettern braucht und das Bike ganz fix sein soll. Zerrt halt furtbar am Rucksack und ist nur in kurzen Extrempassagen tauglich
 
Ich finde es am bequemsten, die Sattelnase auf die Schulter zu legen, und zwar auf den Rucksackgurt, damit es nicht drückt. Zur Stabilisierung kann man ggf. mit einer Hand noch am Lenker oder am Unterrohr greifen. Nachteil: Wenn das Gelände zu steil oder verblockt wird, setzt das Vorderrad auf dem Boden auf, da hilft dann nur, komplett umzugreifen, und zwar werfe ich das Bike dann immer quer über den Rucksack, wobei das Oberrohr oben auf dem Rucksack liegt und das Rad "parallel zum Rücken" runter hängt. Andersrum (also Vertrider-like) pierce ich mir immer den Hals am Kettenblatt - kein Bock drauf.
 
Superfriend schrieb:
Andersrum (also Vertrider-like) pierce ich mir immer den Hals am Kettenblatt - kein Bock drauf.

Bevor ich den Rockring hatte, war das auch immer meine Befürchtung. Hatte damit aber gar keine Probleme. Die waren immer weit genug entfernt. Oder hast Du so getragen, dass die Kettenblätter auf der Unterseite waren? Wobei das ja eigentlich auch keinen Unterschied machen sollte. Vom verdreckten Shirt mal abgesehen ... :p

Aber das mit der Sattelnase werde ich auch noch mal bei so schmalen Passagen probieren, wenn's quer auf dem Rücken nicht mehr geht. Vielleicht ist's mit dem Fizik ja bequemer als damals noch mit dem Flite. Da hatte es nach einiger Zeit doch gedrückt.

Das ist jetzt nur so ein ganz kleiner Tipp und wahrscheinlich für viele auch nix neues. Es ist mir aber erst bei einem Tragestück auf dem Alpenx bewußt geworden. Daher schreib' ich jetzt doch mal ...
Wenn's steil hinabgeht, man zum Quertragen keinen Platz hat und das Rad wirklich sicher halten muss, sollte man es tief unten am Unterrohr anpacken!
In solchen Situation nehmen die meisten nämlich doch eher das Oberrohr zum Festhalten. Das ist zum Tragen jedoch ungünstig, weil der Schwerpunkt so niedriger ist und man die jeweilige Körperseite ungleicher stärker belastet. Außerdem stößt man mangels Bodenfreiheit öfter irgendwo mit den Laufrädern an und muss dann den Arm mit Kraft anwinkeln.
Sieht auch anstrengend aus, nicht wahr? ;)

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Wenn man das Bike am Unterrohr packt, bleibt der Arm gerade und man muss einfach nur zupacken. Außerdem verhält sich das Rad viel ruhiger, da man es so zwischen Arm und Oberkörpger klemmt und es sich nun nicht mehr um die eigene Längsachse drehen kann.

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