Trek Bike Attack 2011 - ein paar Tage rund um Arosa / Lenzerheide

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10. Juli 2003
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65
Ort
südlich von Berlin
Ich will auch mal wieder einen Bericht schreiben.

Zuerst - zuallererst! - ich war erster! Vor Rene Wildhaber und allen anderen!
Am Freitag, den 12.8.2011 um 7:52 bei der Anmeldung an der Talstation der Rothornbahn :).

Und dann, als zweites, ein paar nützliche Tipps für den preisbewußten Freeride-Camper und Teilnehmer der TBA.
(alle Preise in CHF, was aktuell 1:1 = Euro ist)

- Karte für Touren: Kümmerley+Frey Davos-Arosa Wanderkarte 1:60.000 (NICHT die Bikekarte 1:50.000 die's vor Ort überall gibt)
- der Campingplatz in Arosa kostet 20,- (1 Person + Campingbus). Darin inklusive ist die Arosa-all-inclusive-card, die u.a. eine Tageskarte für die Hörnli-Bahn ist.
- Von der Hörnli-Bahn Bergstation (2513m) bis zum Rothorn Gipfel (2861m) braucbt man aus eigener Kraft ca. 1,5h
- mit der Rhätischen Bahn kommt man auch prima von A nach B, zB von Chur nach Arosa in ca. 1h für ca. 9,-
Wenn man sein Rad ordentlich verpackt (gr. Müllsack + 2 Spanngurte), ist die Mitnahme kostenlos.
Außerdem kann man es dann auch in Arosa im Bus transportieren und muß nicht zur Hörnli Bahn hochkurbeln (Falls da das Auto steht...)

- Camping in Lenzerheide kostet 23,- (1 Person + Campingbus). Nix inklusive, soweit ich weiß.
- Wenn man in der Jugendherberge in Valbella übernachtet, bekommt man die Tageskarte für die Rothornbahn für 15,-
- das Campen im Fahrerlager (Rothornbahn Talstation) wurde geduldet, lediglich am letzten Tag (von 3en) mußten wir 5,- Parkgebühr zahlen. Ohne Strafe, ohne Kurtaxe.
- Wenn man bei der Anmeldung nett fragt, wird einem erklärt, wo man in fußläufiger Reichweite umsonst warm duschen kann.
- Lustig: Wenn man den Süßkram in der Vorratskiste lose verteilt und alle Umverpackungen aufreißt, hat man gute Chancen, auch noch am letzten Abend ein Stück Schoki zu finden

To be continued...
 
Zuletzt bearbeitet:
Tour 1: All Mountain Frickel Frackel rund um Arosa

Kollege Berkel war angereist und wir machten eine Rundtour.
Los gings mit der Hörnlibahn, hinter der Hörnlihütte nahmen wir den Trail zum Urdensee (2250m).





Die Wiese hat auf der linken Seite eigentlich ganz viele lila Blumen, an dem Tag aber nicht.
Wir rutschten auf einem unspektakulären Wirtschaftsweg bis auf 2000m und machten uns dann an den Aufstieg
zum Farurfurgga-Pass (2430m).


Der folgende Trail sollte uns zur Obersäss-Hütte (2200m) rechts im Bild flowen äh führen.





Bei näherer Betrachtung war der Trail dann doch etwas mehr Gefrickel als Geflowe, aber naja.



Und dann war da noch die Sache mit meinem Pedal, was - zum Glück quasi im Stand - urplötzlich von der Achse rutschte.
Also mal wieder eine Notreparatur.



Machte auch nicht sooo viel aus, da die Tour auf Hochtragen/-schieben ausgelegt war ;)

Weitere 250hm vernichteten wir auf einer schön zerbombten und mit grossen Steinen aufgefüllten ehemaligen Strasse,
um dann nach Hochschieben (wäre teilweise auch hochfahrbar gewesen) zum Joch (2020m) eine verdiente Pause einzulegen.



Es folgte der Tourhöhepunkt, gute 500hm feinster steiler Waldserpentinentrail, quasi "Fricken-light".
Nach dem obligatorischen "da könnt ihr nicht runter ihr seids ja verrückt" der Bedienung machten wir uns auf den Weg.







Die Steilheit verliert durch die Schneegitter ein bischen an Gefahr, die Serpentinen sind größtenteils wurzelfrei.
Hier mal eine schwierige Stelle



Die meißten Kurven waren aber recht gut fahrbar (bei Trockenheit sicher noch besser...), und so erreichten wir balb Untersäss (1494m).
Da ich die Biketicket-to-Ride Strecke weiter nach Chur schon ausprobiert und als nicht lohnenswert beurteilt hatte,
versuchten wir einen letzten Trail runter bis zum Plessur-Fluß (770m).



Dieser war dann tatsächlich so flowig, daß Berkel ein wenig zu übermütig wurde. Aber zum Glück ohne nennenswerte Blessuren.
Ende der Tour.



Abschluß: 250hm Hochschieben nach Luen und dann mit der Bahn zurück nach Arosa.



To be continued...
 
Tour 2: Die EPISCHE Tour vom Rothorn nach Arosa.

Wir (78, JayP und iche) starteten die Tour südlich unterhalb des Parpaner Rothorns.



Die folgenden 500-600hm Trail sind für mich der beste Trail in dieser Ecke.
Rumpelig, aber trotzdem mit ein wenig Übung und Mut komplett flüssig fahrbar,
weitestgehend frei von Wandereren und erst recht von Radfahrern (kA warum da so wenig lang wollen...),
die ganze Zeit tolles Panorama, oberhalb der Baumgrenze (=Sicht) aber trotzdem nicht nur Steine - ein Traum.









Ungefähr auf 2200m endet der Sinkflug und es beginnt der harte Teil - ungefähr 500-600hm (inkl. Gegenanstiege)
nach Nordosten Hochtragen bis zum Furcletta-Pass (2573m).



Fast da.



Die zweite lange Abfahrt dieser Tour ist flowiger als die erste, dadurch insgesamt etwas schneller vorbei,
hat aber dafür noch mehr episches Panorama.
Die ganze Zeit durch ein langes Tal, erst im Schotterbereich, später auf Wurzelpfaden am Fluß entlang.











Am Ende, nach ein bischen Hochkurbeln, landet man in Arosa, Untersee, auf ca. 1650m.
Praktischerweise fast direkt am Freibad mit Eisverkauf.

To be continued...
 
TBA: die Quali.

Die lief für mich nicht so gut.
Erstens mag ich nicht schnell fahren weil Angst, zweitens hasse ich Schotterkurven und drittens war ich so arogant zu glauben,
eimal runter würde zum Üben reichen.
Dafür wurde ich nach kürzester Zeit zügig vom 30s später gestarteten Gnafert überholt und landete am Ende mit Platz 355 in Sektor 4.
Gerade noch so.
Tja, und das wars dann auch schon mit der Quali.
Da dies eh nicht mehr live ist, sind die Einzelzeiten glaubich nicht so von Interesse.

Am Rande sei noch erwähnt, daß Bikefreak (der berlininterne Favorit) leider mit einer Knieverletzung ausfiel.
Und die Lady ebenso mit gebrochener Mittelhand. Zum Ausgleich gibts hoffentlich von ihr ein paar schicke Fotos :)

To be continued...
 
TBA: das Rennen.

Wie gesagt, Sektor 4 ist angesagt.
Laut Zeitplan ab 7:45 Talstation Rothorn.
"Und wir appellieren an die Fairness der Fahrer den Zeitplan einzuhalten"
Scheiss drauf, ab 6:00 ist auf dem Parkplatz sowieso Äktschn angesagt,
und so stelle ich mich gegen 7:00 in die Traube und kann das Rad immerhin in der 2. Reihe in meinem Sektor plazieren.
Runter, frühstücken, warten, mit dem Sektor-4-Schicksal hadern, warten, und wieder rauf.
Da sind dann irgendwann alle da.



777 Räder harren ihrer Bestimmung.



Der Start.
Ich drängle ein bischen, nur ein bischen, aber ein Rennen ist ja schließlich ein Rennen, und nach den ersten 2 Kurven im Starthang sind schon etliche Plätze gut gemacht.
Im oberen Grobschotterbereich kann ich auch ganz gut vorbeirutschen.
Auf den folgenden schnellen Passagen ist es so voll, daß die Geschwindigkeit automatisch sinkt. Wieder gut.
Dann die blöde kurvige Schotterstraße.
Ich hatte mir beim Hochliften noch Tipps zum Kurvenfahren geholt, aber es ist dann doch nicht der richtige Moment zum experimentieren mit neuen Techniken. So nehme ich in Kauf, ein paar Mal überholt zu werden und das brillenlose Gesicht schön eingestaubt zu bekommen.

Der Singletrail kommt. Eine Passage von so 2-3 Minuten, wo man definitiv nicht überholen kann.
Es ist kurz vor Stau, das Tempo schon seeeehr entspannt.
Eine gute Gelegenheit, die Arme auszuschütteln und etwas Druck rauszunehmen.
Direkt hinter mir ein Fahrer mit niederländischem Akzent, dem das alles nicht schnell genug geht.
Er brüllt rum, wir sollten mal Gas geben, schneller fahren, kein Kindergeburtstag usw. usw. der genaue Wortlaut ist mir entfallen.
Ich bin kurz in Versuchung, anzuhalten, mich umzudrehen und ihn darüber aufzuklären, daß das vergebene Liebesmüh ist
und er möge mal runterkommen. Quatsch, nur Zeitverschwendung. Ich ignoriere ihn komplett, fahre ruhig mit Abstand zum Vordermann weiter
und konzentriere mich auf den Ausstieg. Und tatsächlich, auf dem folgenden Steilstück kommt erstmal niemand an mir vorbeigeschossen.

Die ausgefahrenen Rinnen und der Rest bis zur Mittelstation gehen dann so halbwegs.
Irgendwann fängt der Druckpunkt links sprich vorne an zu wandern, ich vermeine metallisches Quitschen zu hören und denke, ok ohne Vorderbremse wars das, aber zum Glück beruhigt sich das ganze auf den Geraden wieder.
Mittelstation bis Talstation ist dann wie erwartet; Bremsen, Schmerzen, Bremsen, Schmerzen, eine Frau überholen und direkt danach wenigsten eiiiinen Sprung mitnehmen und so tun als ob mir das alles Spass macht, noch 3 Kurven und ich muss anhalten, noch 1 Kurve und ich muss anhalten, na gut die geht noch na gut die geht auch noch, endlich da.

Ich sollte vielleicht erwähnen, daß die TBA-Strecke sich in zwei vom Charakter her völlig verschiedene Hälften aufteilt.
Die erste Hälfte (Bergstation > Mittelstation > Talstation, quasi identisch mit der Quali) ist fast eine reine Ballerstrecke.
Die zweite Hälfte (Talstation > Ziel) ist eine reine Kondistrecke mit (gefühlt) übelsten Gegenanstiegen aber dafür technisch sehr einfachem Abfahrtsanteil.
(Oder anders ausgedrückt: erste Hälfte - Arme, zweite Hälfte - Beine.)

Dementsprechend gibt es verschiedene Taktiken, mit dieser Eigenheit umzugehen.
Viele montieren eine Vario-Sattelstütze (so wie ich).
Andere meinen, sie bräuchten das nicht und kommen mit einer Kompromissstellung aus.
Ich habe sogar eine Frau gesehen, die fuhr ganz ohne Sattel. Aber ich glaub, das war keine Absicht.
Es gibt sogar Leute, die positionieren Helfer und wechseln den Helm (Ich will da mal keine Namen nennen...).

Vor 2 Jahren hatte ich eine Gabel mit UTurn und hab diese an der Talstation getravelt. Diesmal geht das nicht (Lyric Solo Air).
Aber ich schiebe trotz Gravity Dropper die Sattelstütze um 4 Fingerbreit nach oben, so daß mehr Bergaufperformance zur Verfügung steht.
Meiner Meinung nach bewirkt schon eine kleine Abweichung des Kniewinkels von der Optimalposition eine deutliche Verschlechterung beim Pedalieren.
Achso und der Dämpfer wird hart gemacht (DHX 4.0 ProPedal).

Auf gehts.
Ich glaube mich daran zu erinnern, vor 2 Jahren nicht so oft abgestiegen zu sein.
Aber trotzdem kann ich noch etliche Mitfahrer überholen.
Außerdem ist es mental vor Vorteil, sich ein bischen an den Streckenverlauf erinnern zu können.
Übelste Anstiege, immer wieder, und wenn dann die Wurzelpassagen kommen, ist es bald vorbei.
Und so ist es dann auch.
Zum Trinken ist wieder keine Zeit und meine Darth-Vader-Hechelatmung bringt mir ein paar mitleidige Kommentare von Zuschauern.
Da diesmal kein Timtim an verschiedenen Orten den aktuellen Stand durchsagt, ist mir auch bis zum Schluß die Überholsituation mit den nahen Kontrahenten ziemlich unklar.

Aber selbst wenn, mehr ginge eh nicht.
Ich habe keinen Defekt, keine gefährliche Situation und kann so meine aktuelle Form maximal ausnutzen.
Läuft also gut.

Endlich das Ziel, angekommen, die anderen trudeln ein, Entspannung, vorbei.



Hier unsere Plazierungen (in Klammern Ergebnisse von Entfernten nicht Bekannten)

(1. Rene Wildhaber 29.04,4)
(9. Maxi aus'm Forum! 32.14,4 ED: doch nicht, verwechselt, war ein anderer Max)
(46. Daniel Schäfer 37.46,5)
(3.(Frauenklasse) Ines Thoma, die schnellste deutsche Frau 42.21,3)
124. Sammy 43.17,2
(172. Thomas Krummenacher - kA wer das ist, aber er war direkt vor mir und 8 Jahre älter! 45.55,0)
173. Schotti 45.55,5
288. Phil 52.46,5
309. JayP 53.48,3
311. Gnafert 53.49,5
374. Mütze 57.44,1 (*)
428. Sunday 1:00.28,1
439. Siebennacht 1:02:02,1
492. Will 1:07.55,8
522. Axl 1:14.23,6
528. Ollo - Sieger der Herzen! 1:16.29,9

(*) Mütze hatte die schnellst Quali (von uns), aber leider im Rennen (wieder) einen Defekt und war damit raus.
Allerdings war das Problem mit 8xx-Gramm Reifen doch eventuell ein bischen hausgemacht.

Und das wars.
Geschrieben Abends am Bodensee.

 
Zuletzt bearbeitet:
TBA: die Quali.

To be continued...

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Schotti im Ziel der Quali ...

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Gleich mal den Poser mit Blicken abstrafen ... ;)

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Warten auf ...

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... Axl
 
[...] Es folgte der Tourhöhepunkt, gute 500hm feinster steiler Waldserpentinentrail, quasi "Fricken-light".
Nach dem obligatorischen "da könnt ihr nicht runter ihr seids ja verrückt" der Bedienung machten wir uns auf den Weg.

[...]

Dieser war dann tatsächlich so flowig, daß Berkel ein wenig zu übermütig wurde. Aber zum Glück ohne nennenswerte Blessuren.
War eine schöne experimentelle Genuss-Enduro-Tour :daumen:, auch wenn mir die Bergauftragepassage im Briefing nicht korrekt beschrieben wurde ;).

Wenn das "Fricken-light" war muss ich mir den richtigen Fricken wohl doch mal anschauen ...

Blessuren, naja ich habe ganz schöne blaue Flecken am Arm :heul:. Und mein Helm ist kaputt :(. Da hatten sich einfach 2 Steine gegen mich verschworen.

Dann die blöde kurvige Schotterstraße.
Ich hatte mir beim Hochliften noch Tipps zum Kurvenfahren geholt, aber es ist dann doch nicht der richtige Moment zum experimentieren mit neuen Techniken.
Das nächste Mal können wir ja zusammen trainieren. Einmal runter ist definitiv zu wenig um sich an den Schotter zu gewöhnen.
Ich glaube ich fahre die Qualistrecke auch mal auf Zeit runter, würde mich doch interessieren wie lange ich brauche.
 
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Danke für den Bericht!:daumen: War ja gar kein Schlamm da! Hattet ihr Sommer?

Gabs Pellkartoffeln oder Kaffee?:D

Gruß Toni
 
...und unscharf zu seh'n...
Das stimmt leider, und das bei dem Wetter, hab beschlossen, daß dieses Jahr wirklich endlich eine Neue her muß.

...macht lust, mal mitzugurken...
...Wenn das "Fricken-light" war muss ich mir den richtigen Fricken wohl doch mal anschauen ...
...Ich hoffe nächstes Jahr bin ich wieder dabei...

3x: auf gehts!

...Gabs Pellkartoffeln oder Kaffee?:D...
Vasteh ich nicht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das stimmt leider, und das bei dem Wetter, hab beschlossen, daß dieses wirklich endlich eine Neue her muß.

Ach wo - einfach solange warten bis man ausreichend altersblind ist :D.

Mein Tipp: nicht die Samsung wb2000, über die ärgere ich mich grad wegen miniakku und grün-lila-stichigen jpg (für raw ist sie aber ok).
 
Ahhhhso - ich denke immer zu kompliziert und dachte es wär ne Anspielung auf irgendwelche vergangenen Heldentaten mit karger Buskost.
Nee, es gab Erascorant, so stark versalzen, daß meine Lippen jetzt nur aus Bläschen bestehen.
 
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