Bericht über die Erstbefahrung des Ostwalls
Kurz vor halb sieben klingelt der Wecker und ich bin froh, zeitnah und ohne wieder einzuschlafen das Bett verlassen zu haben. Mir bleibt noch eine Stunde bis zu Abfahrt des Zuges und während ich in Gedanken versunken feststelle, dass alles soweit zu schaffen sein sollte prüfe ich routinemäßig mit dem bekannten Griff den Luftdruck meines vor wenigen Stunden reparierten Hinterrades... huch is ja gar keine Luft drin?
Frühstücken, Sachen packen, Mantel und
Schlauch wechseln und schon ist es auch schon kurz nach halb acht, nun aber husch...
Das es spät ist weiß ich aber als ich die Uhr in Alt-Moabit passiere zeigt der Zeiger bereits 7:42 Uhr an. Wenn das stimmt wird es echt knapp, denn in 6 Minuten fährt der Zug ab Hauptbahnhof
Zu meinem Glück gewährt mir die Bahn Freie Fahrt im Hauptbahnhof und außerdem noch eine Minute Zugabe und so erreiche ich wenige Sekunden vor der Einfahrt des Zuges das Gleis. Gut wenn man vorher im Forum sogar nachlesen kann von welchem Gleis der Zug abfährt
Pirat und Bighitpdm erwarten mich bereits nur Lennart wird irgendwie vermisst. Stück für Stück steigen auch die anderen in den Zug und gut gelaunt geht es in Richtung Osten. Der Zugwechsel in Frankfurt/Oder verläuft reibungslos und spätestens jetzt wird klar, dass wir uns auf einer Reise in eine "andere Welt" befinden...
Vorsicht an der Bahnsteigkante
Auf gehts nach Polen
Um kurz nach 10 stehen wir zu zwölft, gefühlt nicht weit entfernt von Sibirien, auf einem Menschenleeren Bahnsteig und es kann losgehen. Aber halt ... schnell wird noch die Abfahrtszeit des letzten Zuges gecheckt ... hmm, kein Fahrplan ist natürlich logisch, hier weiß man halt wann der letzte Zug fährt. Zum Glück hat Pirat das Internet ausgefragt und kennt dementsprechend auch eine Zielzeit.
Von nun an geht es stramm in Richtung Norden und wenn ab und zu die Sonne durch die Wolken scheint erscheint die Landschaft gleich viel freundlicher...
"Führer" in der Light-Version 2010
Die Verführten im Gefolge...
Erste Bunkerüberreste werden gesichtet, Flutungsanlagen gesucht aber nicht gefunden und schnell stellt sich heraus, dass Pausen bei den momentanen Witterungsverhältnissen möglichst kurz zu halten sind. Erst gegen Mittag sollten wir letztendlich das Bunkerzentrum inmitten des polnischen Nichts erreichen...
Sprotte kontrollierte das Feld jederzeit souverän von hinten
Es war zwar ausgesprochen still aber das Gras konnte ich nicht wachsen hören
Die Wege werden anschließend noch rutschiger und ich probiere mich mehrmals im Tiefflug übers Eis. Ich stelle fest diese Perspektive bietet interessante Blickwinkel, sehe aber für den Rest des Tages von weiteren Tiefflugmanövern ab.
Wo ist denn nun der Bunker?
Kurze Zeit später erreichen wir das Objekt nachdem wir bereits den ganzen Tag gesucht hatten... ein begehbarer Bunker... mal schauen ob der "Führer der Narren" heute zu Hause ist.
So viele Räder... hier muss ja mächtig was los sein...
Als ich eintrete strömt mir eine angenehm warme aber doch sehr schwüle Luft entgegen... hoffentlich gibts in dem Bunker keine Gewitter
![Roll Eyes (Sarcastic) :rolleyes: :rolleyes:](/forum/styles/legacy/smilies/rolleyes.gif)
Da ich beim Einstieg etwas gebummelt habe sind die anderen Entdecker schon auf und davon und mich umgibt beim Abstieg eine beklemmende Stille und Dunkelheit die von meiner DX Leuchte ausreichnend erhellt wird. Hauptsache die Funzel fällt jetzt nicht aus...
Sind das die Schatten der Vergangenheit oder der Zukunft?
Interessant fand ich noch die Feststellung, dass 900 Lumen nicht ausreichen um eine schlafende Fledermaus aufzuwecken. Die haben anscheinend nen gesunden Schlaf
Der Tag neigt sich dem Ende entgegen, Zeit für die Heimfahrt
Die Begehung des Bunkers ist bereits fast zu Ende als ich auf die anderen treffe und irgendwie drängt wohl so langsam auch die Zeit...
Der Rückweg zum Bahnhof erfolgt auf mehr oder weniger direktem Wege und ist bereits fast geschafft. Pirat vermeldet schon ne ganze Weile noch 5km oder vielleicht 4km und die Dunkle Seite der Polnischen Wälder übernimmt endgültig das Kommando...
Wir haben ja Zeit und von daher lässt es sich Pirat nicht nehmen die Erlebnisradfahrer genauer zu informieren...
Wir schwenken ein letztes Mal in einen Feldweg ein und die Perlenkette der Leuchten kämpft sich durch eine tiefe Wiese mit Wasserlocheinlagen. Jeder Tritt ist anstrengend und die Zeit ... läuft...
Wo gehts lang?
Das Feld lassen wir irgendwann dann doch erfolgreich hinter uns und die Wege werden wieder trockener... so viel zu den guten Nachrichten. Wir befinden uns inzwischen in einem sehr dichten Wald und immer wieder stoppt die nun laufende Kolonne der Radtouristen, ach ja, ich schaue zur Abwechslung mal auf die Uhr, welche mit mitteilt, dass wir noch satte 25min Zeit haben. Pirat hält dagegen: nur noch 1,6km bis zum Bahnhof...
Der Optimist macht seinem Namen alle Ehre und verzichtet aufgrund seiner Lebenseinstellung auf Licht, leider ist er ein wenig angeschlagen und die körperlichen Akkus neigen dem Nullpunkt entgegen als Pirat die rettende Info ausgibt: noch 500m und noch 10min Zeit und da der Wald zu Ende ist und wir uns jetzt auf einem alten gepflasterten Feldweg befinden sollte das nun auch für alle irgendwie machbar sein.
Wenn jetzt noch der Zug kommt...
Zu meiner Überraschung erscheint der Zug dann sogar pünktlich und wir begeben uns geschlossen und ohne Verluste auf die Heimreise. Nachdem die letzte Hürde (Fahrkartenkauf) von Pirat auch noch erfolgreich gemeistert wurde ist es an der Zeit ein Fazit zu ziehen: Es war ne wirklich schöne und interessante Wintertour. Vielen Dank für diesen wunderschönen Wintertag in Polen. Mir persönlich war es eine ausgesprochene Freude und ich komme auch gerne wieder mit wenn wir wieder mal gen Osten reisen sollten
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Vielen Dank fürs warten Pirat
Was für ein durcheinander... aber gleich wirds klarer
Ah ja ... so ist es viel besser
Auf Wunsch eines einzelnen Piraten: "ich will
alle Bilder sehen"